Einsteiger-Fonds als Alternative zum Sparbuch
Die Deutschen sparen falsch - und haben das in der Corona-Krise sogar noch einmal forciert. Zwar ist es richtig, eine gewisse Cash-Reserve auf einem täglich verfügbaren Konto vorzuhalten. Die Scheu der Deutschen vor dem Aktienmarkt treibt sie aber in die sichere Vermögensvernichtung. Dabei wächst der Druck sogar, Geld am Aktienmarkt zu investieren. Wie hoch die Aktienquote sein muss, damit das Vermögen nach Vermögensverwaltungskosten, Steuern und Inflation erhalten werden kann, haben wir im aktuellen FUCHS-Geldanlagebuch "Inflation - Vom Gezeitenwechsel profitieren" ausgerechnet - und Sie werden staunen, wie hoch die Aktienquote sein muss.
Das erinnert uns an den Zukunfts-Fonds, der im Jahr 2017 an den Start ging. Das Produkt wurde damals von Kai Diekmann (Ex-Chefredakteur der „Bild“-Zeitung) und Leonard Fischer (früher einmal jüngstes Mitglied im Vorstand der Dresdner Bank) beworben. Verwaltet wird der Fonds von Volker Schilling, dem Gründer der Freiburger Fondsschmiede Greiff Capital Management AG.
Die Idee: Ein Fonds für Kapitalmarktneulinge und Einsteiger
Der Fonds sollte unsicheren Anlegern die Tür zum Kapitalmarkt öffnen. Die Grundidee: Der offene Publikumsfonds soll vor allem vorsichtige Anleger ansprechen und sie ermutigen, sich vom unrentablen Sparbuch zu lösen und sich dem Kapitalmarkt zu nähern. Fondsmanager Schilling erklärt dazu: „Der Zukunftsfonds ist ein Einsteigerprodukt, mit dem Anleger nach Kosten, Inflation und Steuern über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren im Schnitt zwischen zwei und vier Prozent Rendite erzielen können sollen.“
Kursschwankungen möchte der Fondsmanager auf ein Minimum reduzieren. Um dies zu erreichen, investiert Schilling breit gestreut in Aktien (ca.20%). Anleihen, Edelmetalle und Rohstoffe und nutzt darüber hinaus Derivate um das Marktrisiko des Portfolios permanent abzusichern. Die klassische Aufteilung in Aktien und Anleihe-Investments lehnt Schilling ab – dies werde in den nächsten Jahren nicht mehr funktionieren.
Dynamische Gewichtung der Anlageklassen
Die Gewichtung des Portfolios in dynamische und konservative Assetklassen steuert der Fondsmanager sehr aktiv. Laufen die Märkte besonders gut, senkt er das Risiko und hält mehr Liquidität. Auf der anderen Seite wird Schilling wieder mutiger, wenn andere ängstlicher werden. Frei nach dem alten Rothschild-Zitat: „Kaufe, wenn die Kanonen donnern.“ In der aktuellen Börsenphase (Daten per Ende August) lag der „Kasse“-Anteil im Fondsportfolio bei knapp 43% – angesichts der Rekordstände vieler Börsen und vor dem Hintergrund der vorsichtigen Anlagestrategie halten wir das für konsequent.
Derzeit umfasst das konzentrierte Fondsportfolio 23 Einzelaktien, 18 Anleihen und 10 „sonstige Investments“. Die zehn größten Einzelpositionen vereinen rund 27% des Fondsvolumens auf sich. Hier finden sich neben Xetra-Gold (7,84%) auch diverse börsengehandelte Indexfonds (ETFs) – beispielsweise der iShares € Inflation Linked Government Bond (inflationsgesicherte Anleihen – 3,28%), der L&G Clean Energy ETF (2,0%) oder ein Bitcoin-Tracker (1,42%).
Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Das Rendite-Risiko-Profil des „Zukunftsfonds“ kann sich sehen lassen. Anleger konnte mit dem defensiven Mischfonds seit Auflage eine durchschnittliche Rendite in Höhe von 3,88% p.a. erzielen (3-Jahres-Betrachtung). Das Ganze gelang bisher mit vergleichsweise kleinem Risiko. Die Volatilität (Schwankungsintensität) liegt bei moderaten 3,3%.
Um die Einstiegshürden für Investment-Novizen möglichst niedrig zu halten, wird der „Zukunftsfonds“ ohne Ausgabeaufschlag oder variable Erfolgsprovisionen angeboten. Die laufenden Kosten (TER) bewegen sich bei niedrigen 0,96% p.a. Das ist für einen aktiven Fonds günstig.
Fazit: Der „Zukunftsfonds“ eignet sich für konservative Anleger und für Börseneinsteiger, die sich an die Börse heranwagen wollen. Sie bekommen mit dem Fonds eine schwankungsarme, aber rentable Alternative zu ihren jetzigen Spar- und Anlageprodukten zu einem fairen Preis.