Grammer AG – Fundamental günstig bewertet
Der Automobilzulieferer Grammer ist gnadenlos unterbewertet.
ISIN: DE 000 589 540 3; Kurs: 28,28 Euro (Stand: 23.10., 12 Uhr)
Die Aktie des Automobilzulieferers Grammer AG verwöhnte Anleger in den letzten Jahren mit kräftigen Zuwächsen. Notierte das Papier vor rund vier Jahren noch bei Kursen um 6 Euro, kletterte der Aktienkurs im Sommer dieses Jahres auf ein Allzeithoch bei 45 Euro. Sorgen um eine schwächere Verfassung der europäischen Konjunktur setzten dem Aktienkurs in den vergangenen Monaten aber zu. Ausgehend von den Jahreshöchstkursen hat der Titel inzwischen mehr als 40% verloren. Auf dem aktuellen Kursniveau ist die Aktie für langfristig orientierte Investoren interessant. Denn fundamental ist der Wert mit einem geschätzten KGV von 7,22 für 2015 zu günstig. 2013 lag der Jahresüberschuss des Spezialisten für Pkw-Innenausstattungen bei 30 Mio. Euro. In den ersten sechs Monaten 2014 verdiente der Konzern nach Steuern 18,3 Mio. Euro. Auch wenn die schwächelnde Konjunktur auf die Erlöse drückt, möchte Grammer in diesem Jahr einen Umsatz von 1,3 Mrd. Euro erwirtschaften. Grammer investiert derzeit stark in Asien und Lateinamerika. Die Märkte in Fernost weisen die höchsten Zuwachsraten auf. So kletterten die Verkäufe in Asien im ersten Halbjahr 2014 um 11,3% auf 95,7 Mio. Euro. Den Löwenanteil der Umsätze erwirtschaftet der Konzern jedoch in Europa. Dort stiegen die Umsätze um solide 6%. Im Bereich der Sitzsysteme, besonders für Baumaschinen sowie Lkw, ist Italien einer der wichtigsten Märkte. Um dort noch besser aufgestellt zu sein, bündelt Grammer seine Aktivitäten in Italien durch die Gründung einer Tochtergesellschaft. Mit Grammer Italia srl. stärkt der Konzern seine Präsenz auf diesem wichtigen Markt für kommerzielle Nutzfahrzeuge. Der Kursrückgang während der Sommermonate scheint uns übertrieben. Auf dem aktuellen Kursniveau können langfristig orientierte Anleger erste Positionen kaufen. Sie sollten aber Geld in der Hinterhand behalten, um bei weiteren Rücksetzern nachkaufen zu können.Empfehlung: kaufen (kleine Position zu aktuellen Kursen, Abstauberlimits um 24 Euro platzieren)
Kursziel: 36 Euro, Stopp-Loss: unter 20 Euro
Stiftungsgeeignet: Ja – unter Berücksichtigung der systemischen Risiken bei Aktienkurs
