HeidelbergCement ist noch fundamental günstig
HeidelbergCement zählt zu den weltweit führenden Herstellern und Händlern von Zement, Beton und Baustoffen. Die internationalen Aktivitäten des Unternehmens werden dezentral in sechs strategischen Regionen mit operativer Verantwortung geführt. Die Kernaktivitäten der Gruppe umfassen die Herstellung und den Vertrieb von Zement und Zuschlagstoffen, den beiden wesentlichen Rohstoffen für Beton.
In 50 Ländern erfolgreich aktiv
Nachgelagerte Produkte und Aktivitäten wie Transportbeton, Betonprodukte und Betonelemente sowie weitere verwandte Produkte und Serviceleistungen ergänzen das Portfolio. So handelt das Unternehmen beispielsweise auch mit Kalksandsteinen, Kalk, Mörtel, Estrichen und bauchemischen Produkten.
HeidelbergCement vertreibt seine Produkte in rund 50 Ländern und ist nach der Übernahme des italienischen Baumittelherstellers Italcementi laut eigener Aussage der führende Anbieter von Zuschlagstoffen und Transportbeton weltweit.
Neuausrichtung in der Corona-Krise
Die Corona-Krise hat den Konzern im vergangenen Jahr tief in die Verlustzone gedrückt. HeidelbergCement reagierte darauf mit einem umfangreichen Restrukturierungsprogramm. So trennen sich die Heidelberger derzeit von Geschäften, die kein ausreichendes Markt- und Margenpotential mehr bieten. Vergangene Woche meldete das Unternehmen den Verkauf von drei Zuschlagstoffwerken und 11 Transportbetonwerken in Andalusien an Votorantim Cementos. Der Abschluss der Transaktion werde für das zweite Halbjahr 2022 angestrebt.
Rückenwind bekommt der Baustoffhändler aus den USA. Dort hat US-Präsident Joe Biden zu Wochenbeginn das Gesetzespaket, mit dem die Infrastruktur des Landes modernisiert werden soll, unterzeichnet. Hiervon dürfte das US-Geschäft des Konzerns profitieren. Der stärkere Dollar kommt den Heidelbergern somit gleich doppelt zu Gute.
Aktie unter Buchwert zu haben
Die französische Bank Societe Generale wird nach dem jüngsten Kursrückgang von Bau- und Baustoffwerden wieder optimistischer für die Branche. Es gebe Anzeichen, dass die Energie- und Frachtkosten inzwischen ihren Höhepunkt erreicht haben – zudem könnte eine Preiserhöhung für Zement im kommenden Jahr positiv überraschen; hieß so die Bank in einer Meldung zu Wochenbeginn.
Mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis unter 1 (aktuell: 0,93) und einem für 2022 geschätzten KGV von rund 7,5 ist die Aktie des Baustoffhändlers sehr günstig bewertet. Langfristig orientierten Anlegern winkt obendrein eine attraktive Dividendenrendite. Für das letzte Jahr wurden 2,20 Euro je Aktie ausgeschüttet. Gemessen am aktuellen Kurs beträgt die Ausschüttungsrendite somit solide 3,4%. Anleger nutzen die Konsolidierungsphase und steigen ein.
Empfehlung: kaufen Kursziel: 83,60 EUR, Stop-Loss: unter 59,30 EUR (SK Xetra)