Mehr als nur Mensch-ärgere-dich-nicht
Einer der weltweit größten Spiele-Entwickler im Bereich Fantasy-Rollenspiele ist die britische Games Workshop Group plc. Games Workshop konzentriert sich auf Table Top Spiele und ist damit eher dem Bereich „Brettspiele" zuzuordnen. Auf der Computerspielmesse in Köln ist das Unternehmen daher nicht vertreten. Dort lassen sich höchstens als Orks oder Elfen verkleidete Nerds bewundern. Die Produktion und Vermarktung von Miniaturausgaben dieser Fantasy-Wesen sowie die Entwicklung komplexer Spielewelten, ist das Kerngeschäft von Games Workshop. Das Unternehmen konzentrierte sich zunächst auf den Import amerikanischer Fantasy-Rollenspiele nach Großbritannien und wurde dadurch zum ersten Anbieter der „Dungeon and Dragons"-Spiele in Europa. Aufgrund der wachsenden Beliebtheit von Table Top Spielen (wie die Games Workshop-Eigenerfindung „Warhammer Fantasy Battles") spezialisierten sich die Briten schnell auf die Produktion und den Verkauf der dazugehörigen, detailgetreuen Spielfiguren.
Klein angefangen - jetzt ein Hit
Damit ist das ehemalige Drei-Mann-Unternehmen zu einem milliardenschweren Player der Spieleindustrie gewachsen. Heute deckt es die gesamte Entwicklungskette von Fantasy-Rollenspielen, von der Zeichnung über die Entwicklung und Konzeption der Geschichte bis hin zum Vertrieb, ab. Games Workshop betreibt knapp 490 Geschäfte weltweit und erzielt rund drei Viertel seines Umsatzes außerhalb Großbritanniens. Im kommenden Jahr sollen bis zu 25 neue Läden hinzu kommen, die meisten in Deutschland und in den USA.
Das Geschäft mit den Mini-Figuren und Spielezubehör brummt. Im vergangenen Jahr (Geschäftsjahresende Juni 2018) sprang der Konzernumsatz um knapp 40% auf 219,9 Mio. Pfund an. Der Gewinn je Aktie verdoppelte sich beinahe und stieg auf 185,0 Pence. Neben dem soliden organischen Wachstum spielt das schwache Pfund den exportstarken Briten derzeit in die Hände.
Der Kurs der Aktie bewegt sich in einem langfristig intakten Aufwärtstrend. Aktuell notiert die Games Workshop-Aktie bei knapp 34 Pfund auf Rekordniveau. Angesichts des hohen Wachstumstempos ist der Titel mit einem für 2019 geschätzten KGV von rund 22 nicht zu teuer. Eine Dividendenrendite von derzeit rund 3,5% macht die Aktie zusätzlich attraktiv.
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Kennzahlen |
Kursentwicklung |
Umsatz (2017)*: 219,87 Mio. |
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Gewinn je Aktie (2017)*: 1,823 |
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Marktkapitalisierung*:1,10 Mrd. |
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KGV (2019e): 22,2 |
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Div.-Rendite: 3,54% |
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* in GBP |
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Empfehlung: an schwachen Börsentagen kaufen
Kursziel: 42,30 GBP (ca. 47,12 EUR), Stop-Loss: unter 24,30 GBP (ca. 29,06 EUR) (Börse London)
ISIN: GB 000 371 847 4 | Kurs: 33,88 GBP (ca. 38,20 EUR)
Kurschance: 25% | Verlustrisiko: 28% |