Peugeot: Will im Iran wieder allen davon fahren
Der französische Autobauer will im Iran wieder durchstarten. Alte Partner stehen bereit.
ISIN: FR 000 012 150 1 | Kurs: 18,91 Euro (Stand: 24.7., 12 Uhr) | Kurschance: 50% | Verlustrisiko: 22% | Stiftungsgeeignet
Der französische Automobilkonzern Peugeot (PSA Peugeot Citroen) plant, jährlich rund 400.000 Autos p. a. im Iran zu verkaufen. Dieses Ziel will Peugeot bis zum Jahr 2025 erreichen. Peugeot setzt dazu auf den Bau günstigerer Fahrzeuge vor Ort. Höherpreisige Modelle sollen aus Europa importiert werden. Das Unternehmen hat Iran-Erfahrung. Vor Einführung der Wirtschaftssanktionen war der Iran der zweitwichtigste Markt für Peugeot. Die Franzosen verkauften damals rund eine halbe Million Bausätze in den Iran, die dort durch den führenden lokalen Kooperationspartner Khodro zusammengeschraubt wurden. Nachdem das Iran-Geschäft weggebrochen war, sank der gesamte Autoabsatz des Peugeot-Konzerns im Jahr 2012 um 16,5%. Das ließ den Konzern tief in die roten Zahlen rutschen. Der erzwungene Abschied aus dem Iran hat das Unternehmen zu einem starken Umbau genötigt. Inzwischen hat sich Peugeot von Beteiligungen getrennt und in den vergangenen Jahren rund 3 Mrd. Euro frisches Kapital eingesammelt. Nach dem Einstieg des französischen Staates und dem chinesischen Partnerunternehmen Dongfeng (beide halten inzwischen 14,13% der Anteile an Peugeot) kommt der Autobauer aber langsam wieder aus dem Tal der Tränen heraus. Zwar musste Peugeot auch im letzten Jahr noch einen Verlust von 706 Mio. Euro verbuchen. Die Erholung auf dem europäischen Automarkt und anziehende Geschäfte in China verhelfen den Franzosen nun aber wieder zu steigendem Umsatz. Für dieses Jahr rechnen Finanzanalysten bereits wieder mit einem Gewinn von 1,15 Euro je Aktie. Der Iran könnte also wieder eine größere Rolle in der Firmenbilanz von Peugeot spielen. Immerhin hat die Marke Peugeot weiterhin ein starkes Image im Land. Für die Franzosen ist der Iran ein potenzieller Wachstumsmarkt. Mit dem Partnerunternehmen Khodro könnte es auch künftig wieder Joint Ventures zum Bau der Fahrzeuge vor Ort geben. Im Kursverlauf der Aktie zeichnet sich der fundamentale Turnaround bereits ab. Seit Beginn des Jahres kletterten die Notierungen um rund 90% – wenn auch von einem zuvor niedrigen Niveau. Von den Höchstkursen aus der Zeit vor den iranischen Wirtschaftssanktionen ist der Aktienkurs weiterhin rund 40% entfernt. Die Aktie von Peugeot halten wir im Hinblick auf die Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran für sehr attraktiv. Das gute Markenimage sollte einen erfolgreichen Wiedereintritt in den Markt erleichtern. Investoren mit Weitblick kaufen zu aktuellen Kursen eine erste Position und stocken diese bei möglichen Rücksetzern in den Bereich um 16,50 Euro weiter auf.Empfehlung: kaufen
Kursziel: 28 Euro; Stopp-Loss: 14,50 Euro