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Public Power Corporation – Privatisierung abgesagt

Griechenlands größter Energieversorger wird vorerst nicht privatisiert. Doch das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.

ISIN: GR S43 400 300 0; Kurs: 4,75 Euro (Stand: 29.1., 12 Uhr)

Eine mögliche Privatisierung des größten Energieversorgers Griechenlands, der Public Power Corporation S.A. (PPC), ist vorerst auf Eis gelegt. Die neue griechische Regierung kündigte als eine der ersten Maßnahmen an, die Verkäufe von Tafelsilber (z. B. auch den Hafen von Piräus) mit sofortiger Wirkung zu stoppen. Diese Privatisierungsvorhaben waren Teil der EU-Sanierungsvorgaben des griechischen Staatshaushalts. Mehrere große europäische Stromkonzerne hatten bereits ein Auge auf die griechische PPC geworfen. Die Aktie der PPC geriet an der Börse in Athen daraufhin noch einmal deutlich unter Druck. Der Aktienkurs fiel zuletzt wieder unter die 5-Euro-Marke. Damit hat sich der Börsenwert des griechischen Energieriesen innerhalb eines Jahres mehr als halbiert. Das ist fundamental nicht angemessen. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2014 setzte PPC rund 4,4 Mrd. Euro um und erzielte einen Nettoertrag von 121,8 Mio. Euro. Schreibt man die bisherige Entwicklung auf das Gesamtjahr fort, wird der Konzern bei einem Jahresumsatz von etwa 5,8 Mrd. Euro rund 160 Mio. Euro verdienen. Die derzeitige Marktkapitalisierung beträgt gerade einmal 1,3 Mrd. Euro. Daraus errechnet sich ein aktuelles KGV von etwa 8. PPC ist damit unter den Energiekonzernen Europas geradezu ein Schnäppchen. Die Geschäftszahlen könnten sogar noch etwas besser ausfallen. Denn PPC betreibt viele Ölkraftwerke und profitiert daher vom gefallenen Ölpreis. Die Aussicht auf einen Verkauf von PPC hielt den Aktienkurs lange Zeit oben. Nun geht der Aktie die Luft aus. Zwar kann das Papier noch einmal deutlicher fallen. Vor zwei Jahren notierte PPC knapp oberhalb von 1,20 Euro. Doch der Rückgang der Aktienkurse sollte allenfalls kurz- bis mittelfristiger Natur sein. Denn operativ verdient das Unternehmen Geld und ist aus Sicht klassischer Value-Investoren deutlich unterbewertet. Beim Thema Privatisierung dürfte das letzte Wort aber noch nicht gesprochen sein. Die kommenden Wochen werden zeigen, wie die neue Regierung Griechenlands die Wirtschafts- und Schuldenkrise meistern will. Ministerpräsident Tsipras wird einen harten Konfrontationskurs gegenüber den EU- und IWF-Geldgebern nicht durchhalten können. Insofern halten wir die Privatisierungspläne lediglich für aufgeschoben, nicht aufgehoben.   Die unklare Lage verunsichert, kurzfristige Spekulanten ziehen Gelder aus Hellas ab. Das bietet Strategen Chancen. PPC ist als größter Energieversorger für eine wirtschaftliche Erholung unverzichtbar und aus fundamentaler Sicht absolut unterbewertet. Langfristige Value-Investoren steigen behutsam in den Titel ein.

Empfehlung: einsammeln

Kursziel: > 10 Euro

Stiftungsgeeignet: Ja – unter Berücksichtigung der systemischen Risiken bei Aktien und des höheren Risikos von Schwellenländer-Aktien

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