Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2342
Anlagestrategie Quartal 1 | 22

Value first

Wallstreet. © Daniel Karmann / picture-alliance / dpa
Die Börsen starten mit Schwung ins neuen Jahr, aber die US-Notenbank Fed gießt Wasser in den Wein. Aktien bleiben im neuen Anlagejahr dennoch alternativlos, es dürften sich aber neue Favoriten in den Vordergrund spielen.

Die Aktienmärkte starten mit neuen Rekorden – zumindest in den USA – in das Jahr. Allerdings war es auch sogleich die US-Notenbank, die wieder Wasser in den Wein gegossen hat. Die Lektüre des gestern (Mittwoch) veröffentlichten Fed-Protokolls hatte offensichtlich einige Anleger auf dem falschen Fuß erwischt.

Fed ist wichtigster Impulsgeber

Die US-Notenbank zeigt damit einmal mehr, dass sie im Jahr 2022 einer der wichtigsten Impulsgeber für die Börsen sein wird. In dem Beratungsprotokoll der US-Notenbanker war zu lesen, dass der „Zins unter Umständen früher oder schneller“ angehoben werden müsste.

Außerdem – und das dürfte einige Investoren besonders aufgeschreckt haben – hat die Fed darüber diskutiert, die stark aufgeblähte Bilanz der Notenbank wieder zu reduzieren. Würde die Fed das umsetzen, dann läuft das auf einen Verkauf der jahrelang erworbenen Anleihen hinaus. Zumindest aber darauf, auslaufende Anleihen nicht mehr zu ersetzen.

Mehr Taktgeber für steigende Zinsen

Die Zahl der Taktgeber für steigende Zinsen wird damit größer. Die Inflation wird länger hoch bleiben als von vielen bisher erwartet. Hier dreht der argumentative Wind bereits deutlich. Auch wenn der Anstieg sich verlangsamt, wird das Preisniveau 2022 deutlich höher sein als im Vorjahr. Der Exit der Notenbank aus den Anleihekäufen sorgt für Zinssteigerungen. Die US-Renditen sind bereits auf 1,70% gestiegen.

Nimmt die US-Notenbank Leitzinsanhebungen vor, wird auch das Zinsniveau am kurzen Ende klettern. Das wird sich wiederum auf das lange Ende auswirken und es parallel nach oben schieben. Aus heutiger Perspektive ist jedenfalls nicht erkennbar, dass die Zinsstrukturkurve abflachen wird.

Risiko schneller Zinsanstieg

Das Risiko für die Märkte besteht bei diesem Szenario darin, dass der Zinsanstieg eine hohe Dynamik bekommt. Das könnte der Fall sein, wenn die Fed wirklich beginnt, ihre Bilanz aktiv abzubauen. Wirft sie Anleihen auf den Markt, wird das auf die Kurse drücken, umgekehrt die Renditen anheben.

Sollten die US-Zinsen über 2,5% oder sogar 3% steigen, wird es an den Aktienmärkten brandgefährlich. Denn Anleihen könnten dann wieder zu einer Anlagealternative werden. Und wenn auch die kurzfristigen Zinsen hochgezogen werden, dann kommen alle Anleger unter Renditedruck, die ihre Aktienkäufe auf Kredit finanziert haben. Das sind übrigens so viele, wie noch nie zuvor in der Geschichte. Das Margin Debt auf US-Aktien notiert auf einem historischen Höchststand. Die rekordhoch bewerteten Aktien werden also mit einem gewaltigen Kredithebel hochgehalten.

Strategisch leitet sich für Anleger daraus ab, dass sie vor allem die Zinsentwicklung im Blick behalten müssen. Sie wird für die Märkte entscheidend. Aktien bleiben weiter alternativlos, aber die Sektor-Rotation raus aus Techs, rein in Value hat bereits eingesetzt. Wir hatten daher schon im Oktober im Geldanlagebuch „Inflation – vom Gezeitenwechsel profitieren“ auf einen Favoritenwechsel gesetzt.

Hinweis: Ausführliche Analysen und Empfehlungen lesen Sie im Geldanlagebuch 2022, das Sie im FUCHS-Webshop bestellen können: https://www.fuchsbriefe.de/shop/geldanlage/anlagechancen-2022

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Gold und Bitcoin gleichzeitig auf Allzeithochs

(Warum) Misstrauens-Anlagen boomen

Wenn zinslose Anlagen ohne „Gebrauchswert“ einen Preisboom verzeichnen, sollt man aufhorchen. Dann könnte „etwas im Busch sein“. Dies ist so ein Moment. Der Goldpreis verzeichnet mit 2.316 USD (2.163 EUR) einen Rekordpreis. Der Bitcoin tendiert mit 64.182 USD (59.962 EUR) ebenfalls um sein Allzeithoch herum. Und das, obwohl Zinsanlagen wieder attraktiv sind und auch die Börse Höchststände feiert, es also genügend Anlagealternativen gibt.
  • Fuchs plus
  • Dollar zeigt Muskeln

Fed im Stagflations-Dilemma

Die US-Notenbank Fed steckt in einem Stagflations-Dilemma. Das geht klar aus den jüngsten Zahlen zur US-Wirtschaftsentwicklung hervor. Noch rätseln die Märkte darüber, wie sich die Fed aus diesem Dilemma befreien will. Die Antwort dürfte bald absehbar werden - und vielen Zinssenkungs-Optimisten nicht gefallen. Der Dollar wird darauf noch kräftig reagieren.
  • Fuchs plus
  • US-Leitzins bewegt auch europäische Währungen

Pfund und Franken leiden unter Dollar-Stärke

Alle Welt schaut auf den US-Dollar und was die US-Notenbank aus den jüngsten Konjunktur- und Inflationsdaten macht. Anleger, die ihren Fokus etwas weiten, werden gute Anlagechancen bei einigen Cross-Rates entdecken. FUCHS-Devisen zeigt sie auf.
Zum Seitenanfang