Psycho-Fallen an der Börse
Halten Sie sich jetzt unbedingt an zuvor festgesetzte Regeln, wenn Sie Aktien gekauft haben! Nur dann können Sie einigermaßen sicher sein, die aktuelle Marktphase ohne größere Blessuren für Ihr Konto zu überstehen.
Dr. Katrin Baedorf, Direktorin des Centers of Asset and Wealth Management an der WHU hat die typischen Verhaltensfehler von Privatanlegern zusammengefasst. Sie sprach vergangene Woche auf der Konferenz „Vermögensverwaltung im Wealth Management 2018", veranstaltet von der Private Banking Prüfinstanz FUCHS|RICHTER, über „verhaltenspsychologische Einflüsse bei der Wahrnehmung von Risiken". (Späte) Erkenntnis der Wissenschaft:
Abweichungen von den klassischen Regeln
Privatanleger weichen gewöhnlich von den klassischen Regeln der ökonomischen Rationalität ab. Daraus hat sich der Wissenschaftszweig der Behavioral Finance entwickelt. Hier die zentralen Psycho-Fallen, in die Privatanleger immer wieder hineintappen:
- Man nimmt Entwicklungen der jüngeren Vergangenheit deutlicher wahr und gewichtet sie über; das führt zu Fehlschlüssen
- Präsente Informationen treiben die Entscheidungen
- Wahrscheinlichkeiten werden falsch eingeschätzt. Nur, weil Kurse lange Zeit gestiegen sind, müssen sie nicht im nächsten Moment fallen.
- Empfehlungen, die von Freunden kommen, werden überbewertet
- Es gibt eine starke Präferenz für Anlagen aus dem Heimatmarkt (home bias); das verhindert eine angemessene Risikoverteilung – auch im Sinne der Nutzung von Gewinnmöglichkeiten
- Mit der Masse mitrennen (Herding), ohne die Entscheidung als solche zu hinterfragen
- Sich im Nachhinein glücklich reden
- In der Gewinnregion sind Privatanleger risikoscheu, in der Verlustregion risikobereit; Gewinne werden zu früh und Verluste zu spät realisiert werden
Fazit: Stellen Sie sich eigene Handlungsgrundsätze auf. Halten Sie sich konsequent daran.