GKN: Hightech von der Insel
GKN, Zulieferer für die Luftfahrt- und Automobilindustrie aus Großbritannien, bleibt trotz Brexit auf der Gewinnschiene.
ISIN: GB 003 064 650 8 | Kurs: 264,20 GBpence (ca. 3,194 Euro; Stand: 30.6., 12 Uhr) | Kurschance: 35% | Verlustrisiko: 11% | Stiftungsgeeignet
Der Technologiekonzerns GKN (Guest, Keen and Nettlefolds) ist weltweit führend in der Herstellung von Flugtriebwerkskomponenten. Einst war das Unternehmen der größte Eisen- und Stahlproduzent der Welt. Heute gliedern sich die Geschäftsaktivitäten von GKN in vier Bereiche: Driveline, Pulvermetallurgie, Aerospace und Land System. GKN ist Getriebespezialist. Das Unternehmen stellt Antriebswellen mit Gleichlaufgelenken, Drehmoment-Management-Systeme, Kupplungen, Gestängesysteme und Getriebe für die Landwirtschaft, den Bergbau und die Automobilindustrie her. Für die zivile und militärische Luft- und Raumfahrtindustrie produziert GKN Flug- und Triebwerkstrukturen, Komponenten und Baugruppen. GKN beliefert große Flugzeugbauer wie EADS, BAE Systems oder Airbus. Als Zulieferer profitiert GKN von der Schwäche des britischen Pfunds. Die Briten erzielen rund 38% ihres Gesamtumsatzes (knapp 7,7 Mrd. GBP) in den USA und ca. 48% in Europa. Gemessen an den Geschäftsbereichen ist das Geschäft als Automobilzulieferer das wichtigste Standbein der Briten (Umsatzanteil rund 46%). Zweitwichtigster Umsatzbringer ist der Bereich Aerospace (ca. 33% Umsatzanteil). Die Luftfahrtsparte dürfte noch an Bedeutung gewinnen. Denn die Briten haben im vergangenen Jahr die niederländische Fokker Technologies Group BV für umgerechnet 706 Mio. Euro übernommen. Mit diesem Deal erweitert GKN seine Kundenbasis um wichtige US-Unternehmen wie Boeing oder Lockheed Martin. Da der Gesamtumsatz von Fokker 2014 gut 758 Mio. Euro betrug (Umsatzmarge etwa 7%), ist der Kaufpreis unterhalb des Jahresumsatzes ein Schnäppchen. Fundamental ist die Aktie mit einem für 2017 geschätzten KGV von 9,5 attraktiv bewertet. Langfristanleger können sich noch über steigende Dividendenausschüttungen freuen. Für das letzte Jahr zahlte GKN 8,7 pence je Aktie (Vorjahr 8,4 pence). Der Brexitschock bietet langfristig orientierten Investoren eine attraktive Einstiegsgelegenheit. Anleger aus dem Euro-Raum profitieren zudem vom historisch günstigen Kurs des Pfund. Wer kann, kauft die Aktie direkt in London. Orders an deutschen Börsen bitte immer mit Limit versehen.Empfehlung: kaufen
Kursziel: 350 GBpence (ca. 4,20 Euro); StoppLoss: unter 233 GBpence