Hugo Boss AG: Wieder im Regal
Der Norwegische Staatfonds ließ sich von den Problemen von Hugo Boss wenig beeindrucken und investierte in die Aktien. Aktuell besitzt der Pensionsfonds 2,79% aller Boss-Aktien.
Der Modekonzern Hugo Boss bekommt seine Probleme langsam, aber sicher in den Griff. Vor rund zwei Jahren rutschte der erfolgsverwöhnte Modekonzern in eine strukturelle Krise. Der Versuch, die Marke Boss im Luxus-Segment zu platzieren, scheiterte. Der hohe Wettbewerbsdruck in der Textilbranche und eine generell schwächere Nachfrage lasteten lange Zeit auf dem Konzernergebnis. Der Kurs der Aktie sank um knapp 60%.
Der Norwegische Staatfonds ließ sich von den Problemen wenig beeindrucken. Er baute seinen Anteil an dem Modeunternehmen kontinuierlich weiter aus. Aktuell besitzt der Pensionsfonds 2,79% aller Boss-Aktien. Boss konzentriert sich wieder stärker auf die Kernmarken „Hugo“ und „Boss“, schließt unrentable Läden und setzt auf das Online-Geschäft.
Die strategische Neuausrichtung macht sich bezahlt. Im zweiten Quartal stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2% auf 636 Mio. Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) sprang auf 80,6 Mio. Euro. Das Konzernergebnis hat sich von 11,1 Mio. Euro (Q2/16) auf 57,6 Mio. Euro (Q2/17) verfünffacht. In Nordamerika wachsen die Schwaben erstmals seit zwei Jahren wieder, der Online-Umsatz kletterte im zweiten Quartal um 9 Prozent.
Mit einem geschätzten KGV von rund 18 für 2018 ist die Aktie noch nicht zu teuer. Die Dividendenrendite liegt aktuell bei soliden 3,7%. Das Unternehmen verfolgt eine aktionärsfreundliche Ausschüttungspolitik und kehrt regelmäßig mehr als 70% des Konzerngewinns als Dividende aus. Hält der Aufschwung an, dürften die Ausschüttungen im kommenden Jahr wieder steigen. Neben dem norwegischen Staatsfonds hält der US-Investmentriese BlackRock einen größeren Anteil an Hugo Boss von 5,04 %. Langfristig orientierte Anleger ordern eine erste Position in der Modeaktie. Mögliche Rücksetzer Richtung 65 Euro für Nachkäufe nutzen.
Empfehlung: kaufen, mögliche Kursrücksetzer Richtung 65 Euro für Nachkäufe nutzen
Kursziel: 87 EUR, Stop-Loss: unter 59 EUR (Schlusskurs XETRA)