Wenig Spielraum für die Fed
USA | USD
Wenig Spielraum für die Fed
Jüngsten Wirtschaftsdaten aus den USA untermauern die Botschaft, dass sich der US-Wachstumstrend deutlich abschwächt. Sowohl die umfassenden Factory Orders (-0,7% zum Vormonat) als auch die Orders für dauerhafte Güter lieferten roten Zahlen. Die Nachfrage ist rückläufig. Die Einkaufsmanager-Index (composit) liegt zwar mit 51,6 Punkten noch ein Stück über dem roten Strich (50 Punkte). Aber dennoch weit unter den Ständen des letzten Jahres (um 56 Punkte). Dabei herrscht vor allem in der Industrie Stagnation. Bei den Dienstleistern ist immerhin noch eine schwache Dynamik (51,5 Punkte nach 50,7 im Vormonat) erkennbar.
Die Inflation liegt mit 1,3% unverändert unter dem Ziel (2%). Zudem deutet die jüngste Handelsbilanz einmal mehr auf das Scheitern der Trumpschen Handelspolitik: Trotz Strafzöllen und leicht zulegenden Exporten ist das Defizit im Mai auf 55,5 Mrd. Dollar nach 51,2 Mrd. Dollar im April weiter gestiegen. Selbst das Defizit im China-Geschäft stieg weiter an: auf 30,2 Mrd. Dollar nach 26,9 Mrd. Dollar im Vormonat.
Gute Gründe, die Zinsen unten zu halten
Das alles zusammen ergibt gute Gründe, die Zinsen auf dem niedrigen Niveau zu halten. Problematisch ist indes der Präsident, der weitere Lockerungen verlangt. Trump ergänzt seine Forderungen mit der Drohung, Fed-Chef Jerome Powell absetzen zu wollen. Zugleich hat er zwei entsprechend ausgerichtete Gefolgsleute als Nachrücker ins Fed-Board nominiert, um die Mehrheiten in seinem Sinne zu drehen.
Die Unabhängigkeit der US-Notenbank ist damit ziemlich durchlöchert. Der Dollar wird ganz im Sinne Trumps geschwächt, auch wenn das am Defizit der USA wenig ändern wird.
Fazit
Der Dollar wird zum Euro stabil bleiben. Er bleibt, trotz allem, die attraktivere Anlagewährung aufgrund der deutlich höheren Renditen. Wir bleiben bei unserer Empfehlung, Dollarpapiere solider Emerging Markets zu halten.