Wie Sie schnell wieder ins Geschäft kommen
In China geht es auf Messen wieder ab. Aber die Ausländer fehlen. Wie geht es weiter und wie können Sie trotz der Reiserestriktionen wieder Anschluss gewinnen?
Status quo
Der Fokus liegt auf Qualität, weniger auf Quantität. Eigentlich hätte man jetzt viel Zeit, um ins Gespräch zu kommen. Aber: So mancher auch bedeutende chinesische Aussteller bucht keine Standfläche, weil noch ausländische Besucher, also potenzielle Kunden, fehlen. Es gab viele Online-Ausstellungsversuche (rein digital oder hybrid) – aber noch keine befriedigenden Lösungen für Aussteller/Besucher.
Beispiele
Beispiel Shanghai New International Expo Center (SNIEC): Absagen von 40 Messen in Q1 2020; im 2. Halbjahr terminierte Messen wurden teilweise verkürzt, um ausgefallenen im 1. Halbjahr 2021 ein neues Zeitfenster zu geben; seit 28. Juni 2020 wurden über 80 Messen durchgeführt, mit über 3 Mio. Besuchern. Nischen-Events hatten bzw. haben Probleme – hier leidet man naturgemäß stark unter fehlender Internationalität.
Beispiele: Die Messe Metal+Metallurgy China 2020 hatte ca. 30% weniger Aussteller. Unter den große Messen war die Beauty China mit ca. 50.000 Besucher hingegen gut besucht. Hier kommt viel „Schaupublikum“. Auch die Vision China 2020 hatte viel Zulauf.
Empfehlungen
Nicht alle Messen sind erfolgreich. Checken Sie darum: Welche sind für Ihr Kerngeschäft derzeit wirklich wichtig. Matchmakings werden weiter (auch) online stattfinden – die müssen Sie aber im Vorfeld sorgfältig planen. Ob die Veranstalter potenzielle Kunden für Sie aufspüren, liegt auch an Ihren eigenen genauen Vorgaben/Anforderungen. Bitte bedenken: Nicht die Masse der angebotenen Kandidaten ist entscheidend, sondern deren Qualität.
Lassen Sie betreuen
Ausstellerstände in China funktionieren auch ohne eigene Vor-Ort-Präsenz. Beauftragen Sie vertrauenswürdige chinesische „Agenten“ oder (deutsche) spezialisierte Dienstleister, die sich um alles kümmern. Diese Externen müssen Sie freilich entsprechend fit machen (Kurz-Training online); es müssen ja technische Fragen gestellt/ beantwortet werden können.
Beispiel: Kommunikationsdienstleister Storymaker (Tübingen, München, Shanghai, Beijing) hat zuletzt den Stand für AVAT Automation (Tübingen) auf der Messe GPower in Shanghai gemangt: Orga vor Ort, Auswahl und Produktion von Giveaways, Druck chinesischer und englischer Broschüren, Standabnahme und -betreuung, WeChat O2O-Promotion am Stand. Für DyeMansion (Planegg; Oberflächenveredelung) wurde ein Messetour auf der tct 2021 Shanghai gefilmt (Stand war von Vertriebspartner besetzt).
Ausblick
Die Messeveranstalter haben Vertrauen in die Stärke von face-to-face. Sie brauchen aber auch andere Optionen, etwa Hallenfläche für Streaming Events.
Fazit: Planen Sie schon jetzt ihre neue Messestrategie, damit Sie rechtzeitig durchstarten können, wenn Reisen wieder ohne größere Einschränkungen möglich sind. In den nächsten 5 Jahren könnten etwa 5-10% der Einnahmen von Online-Angeboten wie Live-Streaming oder virtuellen Shows kommen.
Hinweis: Deutsche Experten in China sagen uns: Messen sind sicher – bei strikten Kontrollen an Chinas Grenzen, im Land und auf Veranstaltungen.
Messe Nanjing: https://www.messenanjing.cn/#/
Nanjing Stuttgart Joint Exhibition Ltd.: https://www.messenanjing.cn/#/aboutus?page=17&id=22&lang=en
SNIEC (Shanghai): https://www.sniec.net/
BW_i Nanjing und Repräsentanz des Landes Baden-Württemberg in China: www.bw-i.cn
Storymaker: https://www.storymaker.de/