Windkraft-Auktion in Großbritannien endet ohne Gebote
In der Windkraft-Branche in Großbritannien herrscht Flaute. Die mit beträchtlicher Spannung erwartete Herbst-Auktion von Windfarm-Rechten rund um die Britischen Inseln endete ohne Abschluss. Kein potenzieller Anbieter war bereit, ein Angebot abzugeben. Die britische Regierung hatte zwar mit einem schlechten Ergebnis, aber nicht mit einem totalen Ausfall gerechnet. Das ist ein Desaster mit Ansage. Bereits vor einiger Zeit hatte Vattenfall den Bau eines großen neuen Offshore-Windparks zwar nicht aufgaben, aber auf die lange Bank geschoben. Jetzt verstetigt sich die schlechte Entwicklung der vergangenen Monate.
Kostensteigerungen lösen Windkraft-Flaute aus
Der wesentliche Grund für das Ausbleiben von Geboten sind die beträchtlichen Kostensteigerungen, mit denen die Windfarm-Betreiber konfrontiert sind. Dabei geht es sowohl um die kontinuierlich steigenden Preise für die Windturbinen, die gleichfalls zunehmenden Kosten für die Installation der Turbinen und schließlich die Zinsentwicklung in allen wichtigen Währungen. Diese drei Kostentreiber zusammengenommen machen den Betrieb der meist fremd finanzierten Windparks derzeit so teuer, dass kein Anbieter für weitere Kapazitäten geboten hat.
Mehrere Windfarm-Interessenten hatten damit gerechnet, dass die Regierung in London die garantierten Mindestpreise für den Strom aus den neuen Windparks anhebt. Das aber ist nicht geschehen. Die Strompreise für die Einspeisung blieben gegenüber der jüngsten Auktion unverändert. Großbritannien ist nach China das Land mit den meisten Offshore-Windturbinen in der Welt.