Zink-Preis vor Turnaround
Der Zink-Preis bekommt erneut kräftig Aufwind. Nach einem kurzen Rücksetzer Anfang Oktober ziehen die Notierungen seit rund einem Monat wieder deutlich an. Vor rund vier Wochen notierte das Industriemetall noch unter der Marke von 2.400 US-Dollar je Tonne. Nun handelt Zink mit 2.645 US-Dollar je Tonne bereits gut 10% höher.
Damit hat sich der Zink-Preis dem allgemeinen Trend der Industriemetalle in der vergangenen Woche entzogen. Aus technischer Sicht bleibt die Marke von 2.650 US-Dollar je Tonne Zink entscheidend für den kurz- und mittelfristigen Kursverlauf. Gelingt ein nachhaltiger Anstieg über dieses Level, dürften die Zinknotierungen noch einen Gang höher schalten. Nächste Widerstände warten erst wieder um 2.800 US-Dollar.
Zink-Angebot engt sich ein
Aus fundamentaler Sicht bleibt der Zinkpreis unterstützt. Denn das Zink-Angebot engt sich derzeit immer weiter ein. So hatte NedZinc, ein Zinkhersteller aus den Niederlanden, zu Monatsbeginn angekündigt, zwei seiner Minen in den USA aufgrund der niedrigen Profitabilität vorläufig außer Betrieb zu nehmen. Nachdem bereits Schmelzen in Irland, Portugal und Peru ihre Produktion aus ähnlichen Gründen eingestellt hatten, setzt sich die Serien der Schließungen damit fort.
Hinzu kommt, dass sich die Inbetriebnahme einer neuen Zink-Mine nahe des Baikalsees in Russland wegen eines erheblichen Feuerschadens bis ins kommende Jahr verzögern wird. Die Ozernoye-Mine soll eine jährliche Kapazität von knapp 350.000 Tonnen haben und wäre damit die wohl größte Inbetriebnahme im nächsten Jahr.
Verarbeitungsgebühren fallen
Dass sich der Zinkmarkt einengt, zeigt sich zudem an sinkenden Verarbeitungsgebühren für Zinkkonzentrat. Diese sind inzwischen auf 70 bis 110 US-Dollar je Tonne gefallen. Das ist der niedrigste Stand seit Januar 2022. Sie liegen damit weit unter den Benchmark-Gebühren von fast 275 US-Dollar je Tonne, da die Schmelzkapazitäten aufgrund der Schließungen so stark geschrumpft sind.