5 Falschannahmen bei Risiken
Wer sich dem Thema Risikomanagement nicht ernsthaft widmet, bringt sein Unternehmen in Gefahr. Ein „bisschen" machen zwar alle, entnehmen wir Gesprächen mit Geschäftsführern und Einkäufern. Aber genau da liegt „der Hund begraben". Hier die 5 größten Falschannahmen. Erkennen Sie sich wieder?
1 „Wir konzentrieren unsere Risikobemühungen ausschließlich auf unsere wichtigsten Lieferanten. Ansonsten wenden wir das Pareto-Prinzip an."
Falsch! Man muss seinen Fokus auf die Lieferanten(-risiken) richten, bei denen die Unfallwahrscheinlichkeit am größten ist. Ebenso auf die Fälle, bei denen die Auswirkungen am größten wären, mahnt Risikospezialist riskmethods (München).
2 „Wir analysieren und genehmigen neue Lieferanten, wenn wir sie an Bord haben. Das reicht aus, um uns zu schützen."
Naiv! Dinge ändern sich, ohne dass Sie das auf dem Schirm haben. Beispiele: Lieferanten geraten „plötzlich" in Schieflage; es kommt zu Engpässen aufgrund von Streiks, Naturkatastrophen, Bränden (an der Tagesordnung in Pharma, Chemie) etc.
3 „Wir haben gute Lieferantenbeziehungen. Wir werden angerufen, wenn etwas passiert."
Ja, anrufen wird man sie vielleicht ... zumeist Tage später. Die direkt Betroffenen haben bei einer Krise in der Regel Besseres zu tun, als sofort zum Hörer zu greifen. Ihnen aber geht wertvolle Zeit zum Handeln verloren! Und wenn Sie dann obendrein auf Alternativbezug umschalten müssen, wird es teurer - auch, weil man dort Ihre Lage längst kennt.
4 „Wir arbeiten seit 20 Jahren mit diesem Lieferanten zusammen. Der hatte nie ein Problem."
Die Chance auf ein Großrisikoereignis ist 1 zu 20 in einem bestimmten Jahr. Ein Unternehmen könnte also durchaus 20 Jahre ohne Unfall durchkommen. Aber es besteht eine 40%-ige „Chance", dass ein solches „Event" in den nächsten 10 Jahren auftritt, und eine 5%-„Chance", dass etwas im laufenden Jahr passiert, hat riskmethods errechnet. Der Lieferant könnte inzwischen neue Fabriken an risikoreichen Standorten (Hochwasser, Erdbeben etc.) haben. Oder andere Finanziers – das und noch viel mehr kriegen Sie nur mit, wenn Sie selbst gezielt monitoren!
5 „Wir haben mehr als einen Lieferanten für unsere wichtigsten Beschaffungsgüter."
Und wenn das Problem in der 2. Stufe Ihrer Lieferkette auftaucht? Wissen Sie, wie lange es dauert, bis Ihre (dringende) Order bei anderen (wo auch immer angesiedelten) Unterlieferanten platziert werden kann und wann diese Ware dann endlich an Ihrer Rampe landet? Verschärft wird Ihre Situation, wenn in einem Krisenfall auch andere Käuferunternehmen (Wettbewerber?) betroffen sind: Oft bestellen alle unmittelbaren Lieferanten kritisches Material beim gleichen Anbieter ... Das verknappt die Kapazität und verteuert die Preise.
Weitere Infos:
Informationsvorsprung ist Ihr Wettbewerbsvorsprung! Ergo: Sie brauchen ein Risk Radar, das möglichst frühzeitig (am besten quasi in Echtzeit) meldet, wo (weltweit) Störungen auf Ihr Geschäft Einfluss haben könnten. Starten Sie mit Software-Bausteinen. Nicht jeder braucht gleich eine „ganzheitliche" Lösung.