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Russlands Aluminium fehlt am Weltmarkt

Alu-Preis mit Überraschungspotenzial

© Kybele / stock.adobe.com
Der Preis für Aluminium fällt und fällt, aber diese Preisentwicklung ist trügerisch. Denn schon bald könnte ein gravierender Alu-Mangel sichtbar werden. Auf eine solche Überraschung ist mit Preissprüngen zu rechnen. FUCHSBRIEFE erklären den Hintergrund.

Für Unternehmen ist jetzt ein günstiger Zeitpunkt, Aluminium einzukaufen. Denn der Preis des wichtigen Industriemetalls ist weit gefallen. Inzwischen kostet das Metall nur noch 2.100 US-Dollar je Tonne. Das ist so günstig wie im September 2022. 

Mehrere Faktoren deuten jetzt darauf hin, dass die Talfahrt des Alu-Preises bald zu Ende sein dürfte. Wichtigster Punkt: Seit Jahresanfang steigt an der London Metal Exchange (LME) der Anteil russischen Aluminiums am Lagerbestand in den weltweiten Lagerhäusern steil an. Die Quote liegt inzwischen bei 68%. Im Januar lag die Quote noch bei 41%. Etwa eine halbe Million Tonnen russischen Alus liegen derzeit auf Halde.  

Russlands Alu füllt die Lager, fehlt aber am Markt

Die Metallhändler an der LME rechnen damit, dass die Quote noch weiter ansteigen wird. Denn obwohl russisches Alu nicht sanktioniert ist, wird es am globalen Markt immer weniger gekauft. Das führt zum kontinuierlichen Lageraufbau. Alcoa, der größte amerikanische Alu-Produzent, drängt die LME bereits, den Handel mit russischem Aluminium wegen der Gefahr von Marktverzerrungen ganz zu unterbinden. 

Die LME will den Handel mit russischem Alu aber nicht im Alleingang unterbinden. Denn die Londoner LME-Notierungen sind weltweit eine Richtschnur für unzählige Kontrakte unterschiedlicher Art. Und nach dem Nickel-Desaster im Frühjahr 2022 möchte die LME keine schweren Eingriffe in einen Metallmarkt unternehmen, insbesondere solange die Prozesse um die Verluste aus den Nickel-Kontrakten nicht endgültig entschieden sind. 

Hoher Lagerbestand verstellt den Blick auf reale Verfügbarkeit

Der Alu-Preis ist aufgrund dieser Konstellation wahrscheinlich massiv verzerrt. Denn die Lagerbestände an der LME gehen stark zurück. Seit ihrem Hoch von 589.000 Tonnen sind sie bereits um 10% gesunken. Das deutet auf eine massive Verknappung des freien Alu-Vorrats hin, der Schätzungen zufolge das Niveau der 80er Jahre erreicht hat. Die weltweite Aluminium-Produktion dürfte dagegen schnell nach oben gefahren werden können. 

Fazit: Der aktuelle Alu-Preis dürfte sehr verzerrt sein. Weil das russische Metall massenhaft eingelagert wird, scheinen die Lager voll zu sein. Doch das Metall wird von den Käufern geschmäht. Darum ist der frei verfügbare Lagerbestand viel geringer. Am Alu-Markt könnte es ein böses Erwachen und stark steigende Preise geben.

Hinweis: Wie Anleger auf die Preisentwicklung spekulieren können, haben wir in den FUCHS-Devisen analysiert (FD vom 07.07.). In dem Brief lesen Sie regelmäßige Analysen zu Währungen, Kryptowährungen und Rohstoffen.

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