Aluminium-Preis im Aufwind
Die Rally bei Aluminium will noch keinen Gang herunter schalten. Nachdem der Preis des Leichtmetalls bereits seit Ende Februar kräftig im Aufwind ist, gelang in diesem Monat kurzzeitig der Sprung über die Marke von 2.700 US-Dollar je Tonne. Damit hat sich Aluminium innerhalb von gerade einmal drei Handelsmonaten um rund 23% verteuert.
Aus fundamentaler Sicht ist die Lage bei den Industriemetallen - auch bei Aluminium - derzeit widersprüchlich. Die Daten zur chinesischen Industrieproduktion überraschten im April nach oben. Sie deuten auf eine robuste Nachfrage hin. Auf der anderen Seite zeigen die enttäuschenden chinesischen Einzelhandelsumsätze, dass der private Konsum weiterhin schwächelt.
Widersprüchliche Metall-Fundamentals
Das Wachstum in der chinesischen Industrie wird wesentlichen durch staatliche Förderungen getragen. Allerdings lassen die jüngsten Stimulus-Maßnahmen aus Peking vermuten, dass die Zentralregierung in Peking die Hilfen bei Bedarf noch weiter aufstockt. Erst in der vergangenen Woche wurden neue Maßnahmen für den Immobiliensektor verkündet. Da es zugleich Anzeichen gibt, dass die Metallproduktion wegen knapper Rohmaterialien ins Stocken geraten könnte, dürften die Alu-Preise von weiteren staatlichen Hilfen profitieren, wenn diese die Metallnachfrage der Industrie anschieben.
Wird der jüngste Kursanstieg nicht sofort wieder abverkauft, rückt aus charttechnischer Sicht bereits die 3.000-Dollar-Marke in Schlagdistanz. Erst hier trifft der Alu-Preis auf einen nennenswerten Widerstand.