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Aluminium-Preis geht durch die Decke

Aluminium wird extrem knapp

Rollen aus Aluminium in einer Fabrik. © phonlamaiphoto / stock.adobe.com
Der Aluminium-Preis ist auf dem Weg zu neuen Rekordständen. Denn die Angebots- und Nachfrage-Relation ist aus den Fugen geraten. Einerseits zieht die Nachfrage an. Andererseits gibt es auf der Angebotsseite viele fundamentale Probleme. Und die werden noch Monate andauern und sich teilweise sogar noch verschärfen.

Der Aluminium-Preis steigt sprunghaft an. Allein am 8.Februar gab es einen Preissprung um 3,3% auf 3.187 Dollar je Tonne. Damit hat Aluminium den höchsten Preis seit 13 Jahren erreicht. Ähnlich haben sich in diesem Jahr bisher nur wenige Industriemetalle - etwa Nickel - entwickelt. 

Die scharfe Alupreis-Rally hat viele fundamentale Gründe. Der Alu-Verbrauch der Welt stieg 2021 nach dem Einbruch im ersten Pandemiejahr steil an. Das hat das Verhältnis von Angebot und Nachfrage komplett gedreht. Noch 2020 gab es weltweit einen Überschuss von 1,9 Millionen Tonnen Aluminium. Der Verbrauch blieb weit hinter der Produktion zurück. Im Jahr 2021 überstieg der Verbrauch die Erzeugung dann schon um 1,2 Millionen Tonnen. 

Viele Probleme auf der Angebotsseite

Für 2022 zeichnet sich nun erneut ein Angebotsdefizit ab. Derzeit liegen in den Lagerhäusern nur noch 1,5 Millionen Tonnen Alu auf Vorrat. Das ist bei einem erwarteten Jahresverbrauch von 66 Millionen Tonnen weltweit viel zu wenig. Denn auch in diesem Jahr wird die Produktion nicht ausreichen, um die Nachfrage zu befriedigen. 

Insbesondere die Produktion von Aluminium wird noch Monate durch viele Einflüsse stark begrenzt sein. 

  • Corona: Die Produktion wurde durch Lockdowns gebremst, zieht mit den weltweiten Lockerungen nun aber an. Dennoch wird der Anstieg viel zu gering sein. In China, dem größten Alu-Produzent, können viele Hütten ihre Kapazitäten wegen der weiter bestehenden Lockdowns nicht hochfahren. Ein Auslaufen der Beschränkungen ist derzeit nicht abzusehen. 
  • Stromknappheit: Neben den Lockdowns gibt es - nicht nur in China - eine hartnäckige Stromknappheit. Auch die begrenzt die Verarbeitungskapazitäten der Alu-Hütten. Die Stromknappheit und damit die hohen Strompreise treffen auch die Produktion in Europa. Im Februar stehen allein in Europa 800.000 Tonnen Schmelzkapazität für Aluminium still, weil der Strom zu teuer oder nicht verfügbar ist. Der norwegische Aluminiumproduzent Norsk Hydro hat gerade die Produktion in seinen slowakischen Anlagen auf 60% reduziert.
  • Geopolitik: Die Spannungen zwischen Russland und der Ukraine treiben den Alu-Preis an. Einerseits ist die Wehrtechnik ist ein bedeutender Aluminiumverbraucher, dessen Leichtmetall-Bedarf durch die Spannungen stark angeheizt wird. Außerdem drohen die USA mit Sanktionen gegenüber Russland, von denen auch der Aluminium-Export betroffen sein dürfte. Der größte russische Produzent Rusal (13 % der weltweiten Alu-Produktion außerhalb Chinas) würde negativ davon betroffen sein.

Alu-Preis wird neue Rekorde erreichen

Diese Faktoren führen zu einem akuten Alu-Mangel, der sich an der Börse zeigt. Immer mehr Aluminiumkäufer, die sich auf längere Sicht durchaus gut eingedeckt hatten, bemühen sich gerade darum, ihre Lieferungen vorzuziehen. Dafür werden hohe Prämien für vorzeitige Auslieferungen bezahlt. Das hören wir von Rohstoffhändlern London Metal Exchange (LME), der größten europäischen Metallbörse. 

Fazit: Der Alu-Preis ist seit Jahresbeginn schon um 13% gestiegen. Ein Ende der Rally ist nicht in Sicht. Wahrscheinlicher sind neue Preisrekorde. Eine Preisspitze von 4.000 USD/Tonne ist angesichts der konjunkturellen Nachfragebelebung nicht auszuschließen. Der Preisanstieg wird insbesondere im Automobilsektor durchschlagen. Die Rohstoffpreise verfestigen sich als Inflationstreiber.

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