Ausgewählte Emerging Markets profitieren
Infolge der forcierten Energiewende formieren sich die Rohstoffmärkte neu. Lieferanten für Öl und Gas suchen sich neue Abnehmer, setzen zugleich aber auch auf die Herstellung neuer Rohstoffe (z.B. Wasserstoff). Auf der anderen Seite werden künftig einige Rohstoffe in großen Mengen nachgefragt, die bisher nur in kleinen Mengen in der globalen Wirtschaft benötigt wurden.
Das ist eine große Chance für einige Emerging Markets. Es gibt einige Länder, die sich völlig neue Exportchancen und signifikante Erlösquellen erschließen könnten. Das Marktvolumen für die für die Energiewende nötigen Rohstoffe hat sich in den vergangenen fünf Jahren bereits verdoppelt. 2022 betrug es nach jüngsten Schätzungen der Internationalen Energie Agentur (IEA) 320 Milliarden US-Dollar. Bis 2040 wird sich die Größe aufgrund der steigenden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen und Batteriespeichern sowie emissionsarmer Stromerzeugung und Elektrizität mindestens erneut verdoppeln.
Rohstoffe für die Energiewende sind global ungleich verteilt
Viele der benötigten Rohstoffe sind global sehr ungleich verteilt. China spielt auch hier eine Schlüsselrolle. Peking kontrolliert fast alle schweren Seltenerdelemente (91% Magnesium-, 76% der weltweiten Siliziummetalllieferungen). Die Demokratische Republik Kongo herrscht über 60% des globalen Kobaltmarktes. Südafrika hat einen Anteil von 71% bei Platin und Russland 40% bei Palladium hält.
Bis 2040 steigt der Bedarf an kritischen Mineralien um das Doppelte bis zum 4,4-fachen. Der weltweite Gesamtverbrauch von Kupfer wird um 60%, der von Neodym, Nickel und Kobalt um 100% bis 200% und von Lithium sogar um fast 900% ansteigen wird.
Anlagechancen für Investoren mit Weitblick
Mit diesem Wissen können sich Anleger mit Weitblick in einem ausgewogenen Portfolio einen ertragreichen Schwerpunkt setzen. Emerging Markets, die langfristig von der Nachfrage nach den "neuen" Rohstoffen profitieren werden, sind Kongo, Chile, Brasilien und Südafrika. Aber auch China und Russland gehören dazu. In diesen Ländern sollten Anleger gezielt nach Anlagechancen in Rohstoff-Unternehmen und Explorern suchen. Ein Manko ist dabei noch, dass die Finanzmärkte in einigen dieser Länder nicht sonderlich gut entwickelt sind. Das wird sich mit der Zeit aber ändern.
Neben den Aktien von Rohstoff-Förderern aus diesen Ländern wird es sich lohnen, über börsengehandelte Rohstoffe (ETC) direkt auf die Preisentwicklung der Rohstoffe zu setzen. Hier gibt es schon eine breite Palette von ETC auf einzelne Rohstoffe. Daneben stehen börsengehandelte Indexfonds (ETF), die auf Aktien von Unternehmen setzen, die in bestimmten Rohstoff-Segmenten aktiv sind (z.B. von VanEck für Seltene Erden). Auch hier rechnen wir damit, dass die Produktpalette in den kommenden Jahren sukzessive größer wird.