Auf betrieblicher Ebene gibt es für eine erfolgreiche Unternehmensübergabe kein Patentrezept. Grundsätzlich unterschiedlich ist das Verhalten der Alteigentümer je nachdem, ob sie eine familieninterne Nachfolge oder einen Unternehmensverkauf planen. Zu diesen Feststellungen kommt das Institut für Mittelstandsforschung, IfM, in Bonn. Grundlage der Auswertung ist das IAB-Betriebspanel.
- Bei familieninterner Nachfolge reduzieren Unternehmer die Ausgaben für Investitionen, je näher der Übergabezeitpunkt heranrückt. Sie fördern seltener die Fort- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter. Forschung und Entwicklung (F&E), Innovationen, betriebliche Reorganisation und Ausbildung behalten sie jedoch bei.
- Beabsichtigen Alteigentümer ihr Unternehmen zu verkaufen, leiten sie vor der angestrebten Übergabe seltener betriebliche Reorganisationsmaßnahmen ein und reduzieren die F&E-Aktivitäten.
Der Grund für eine fehlende „Bibel der Betriebsübergabe“ ist banal. Die Ausgangssituationen sind sehr unterschiedlich und erfordern ein individuelles unternehmerisches Handeln, so das IfM. Ein zurückhaltendes Verhalten muss sich nicht automatisch negativ auf den Unternehmenserfolg bzw. auf die angestrebte Übergabe auswirken. Allerdings muss der Investitionsstau überwindbar sein und die technischen Anlagen dem aktuellen Stand entsprechen.
Fazit: Die Ergebnisse der IFM Studie dienen als Orientierungshilfe, wie Wettbewerber vorgehen.
Hinweis: Die Studie „Unternehmerisches Verhalten im Zuge der Unternehmensnachfolge“ ist auf www.ifm-bonn.org abrufbar.