Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2885
Unternehmensmarkt

Dünne(re) Luft

Am Unternehmensmarkt wird die Luft für Verkäufer dünner. Die Komplexität der Deals steigt, die Risikoaversion der Käufer und die staatliche Einmischungen nehmen zu. Dennoch haben Verkäufer gute Chancen, den Verkaufspreis mit einfachen Mitteln positiv zu beeinflussen.

Für Verkäufer wird es am Unternehmensmarkt deutlich schwieriger. Weltweit sind zwar ein paar große Deals in der Pipeline. Insgesamt erwarten Marktkenner jedoch, dass die Anzahl der Transaktionen stagniert. Insbesondere in Deutschland wird der Markt eher dümpeln. Bei einem Konjunkturknick nach unten dürfte die Anzahl der M&A-Deals sogar zurückgehen.

Immer öfter sind Unternehmenstransaktionen grenzüberschreitend. Dadurch steigt die Komplexität stark an und die Verkaufsprozesse dauern länger. Das Abschluss-Risiko für solche Deals wächst. Verkäufer müssen somit eine oft monatelange Unsicherheitsphase „aussitzen“. Vor allem kartellrechtliche Prüfungen, zunehmend aber auch staatliche Kontrollen in allen beteiligten Ländern (Investitionskontrollen, ob das Unternehmen „strategisch wichtig“ ist), hemmen die Prozesse.

Verkäufer können den Preis durch Risikomanagement nach oben treiben

Die Käuferperspektive verschiebt sich. Synergien, die mit einem Kauf einhergehen, verlieren etwas an Relevanz. Stattdessen konzentrieren sich die Käufer zunehmend auf die Risiken, die sie durch die Übernahme eingehen. Eine Reduzierung der Unternehmensrisiken (z. B. Finanzierungsstruktur, Patente, IT) kann den Verkaufspreis deutlich stärker positiv beeinflussen als eine kleine Verbesserung durch mögliche Synergieeffekte.

Auf der Suche nach aussichtsreichen Übernahmezielen rücken auch angeschlagene Unternehmen in den Fokus. Das Volumen im Segment der "Distressed-Deals" (Unternehmen in der Restrukturierung) dürfte weiter zunehmen. Das liegt vor allem daran, dass die Anzahl der angeschlagenen Unternehmen trotz anhaltender Niedrigzinsphase global steigt. So erwartet Euler Hermes im Zuge der weltweiten Konjunkturabkühlung auf breiter Front steigende Insolvenzzahlen. Diese dürften in den USA erstmals seit Jahren wieder zulegen (+4%) und in Kanada um 5% steigen. In Westeuropa wird ein Pleiten-Plus von 3% erwartet. Weltweit soll der Zuwachs bei 6% liegen. Besonders viele solcher Distressed-Deals wird es in der Automobilbranche und bei deren Zulieferern geben. 

Unternehmenspreise nahezu ausgereizt

Das Preisniveau für Unternehmensübernahmen bleibt hoch, steigt aber nicht mehr. Es wird von den Niedrigzinsen, der hohen Liquidität und den Aktienkursen hochgehalten. Denn Geld und Finanzierungen sind weiter locker verfügbar. Darüber hinaus ziehen die EBIT-Multiplikatoren den Aktienbewertungen in der Regel hinterher. Besonders hoch sind die EBIT-Multiples weiterhin für IT (10) und Pharma (11). Am unteren Ende rangieren Bau und Einzelhandel (6 -8).

Fazit: Verkäufer haben gute Chancen, hohe Preise zu erzielen. Das Umfeld wird in den kommenden Monaten aber schwieriger. Fängt sich die Konjunktur nicht, werden die Multiplikatoren leicht sinken. Generell nimmt die Abschluss-Unsicherheit zu.

Meist gelesene Artikel
  • Die verschneiten Pfade zur Weisheit

Das Christkind, der Nikolaus und der verborgene Schatz in der Fuchsburg

Grafik erstellt mit DALL*E
In einem Land, wo die Winter neuerdings wieder kälter waren und die Nächte länger dauerten, lebte die Legende von der Fuchsburg, einem Ort voller Weisheit und Geheimnisse. Nur alle 75 Jahre öffnete sie ihre Tore für einen einzigen Tag, und jenen, die den Weg fanden, versprach sie kostbares Wissen und kluge Ratschläge – zu einem unschlagbaren Preis.
  • Fuchs plus
  • Die Top 10 in TOPS 2025 - Die besten Vermögensmanager

Zweimal Nummer eins im deutschsprachigen Raum

© Verlag FUCHSBRIEFE mit DALL*E und Adobe Express
Acht Banken finden sich in diesem Jahr auf einem Goldrang: die Alpen Privatbank, die Globalance Bank, die Kaiser Partner Privatbank, Merck Finck – A Quintet Private Bank, die Liechtensteinische Landesbank, die Schelhammer Capital Bank, die Bank Vontobel Europe und die Weberbank. Sie alle haben 90 % der Bestleistung im Test erreicht.
  • Der Ukraine-Krieg geht zu Ende

Kalter Krieg 2.0? Europa braucht neue Antworten

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber
Der Krieg in der Ukraine geht in die Endphase. Politische und wirtschaftliche Themen benötigen schon in Kürze Antworten. Wie sieht die Zukunft der Ukraine aus? Und wie kann Europa langfristig Stabilität schaffen, ohne in die Logik des Kalten Krieges zurückzufallen? Visionen sind gefragt, und Brüssel ist dabei gefordert, meint FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Umstrukturierung der Krankenhaus-Landschaft

Krankenhausreform konzentriert Spezialisierung

Die Krankenhausreform wird zu einer forcierten Spezialisierung der Krankenhäuser führen. Das wird die Grundversorgung kaum negativ betreffen, aber dazu führen, dass nicht mehr "jedes Haus alles anbietet", so Kliniken im Gespräch mit FUCHSBRIEFE. Wir erläutern, wie sich die Krankenhauslandschaft ändern wird.
  • Fuchs plus
  • Vermögensanlage auf dem gedeckten Tisch

Von Tischkultur und Tafelsilber

Um köstliche Speisen angemessen zu präsentieren, eignen sich Tafelaufsätze. Zumeist aus Glas, Silber, Porzellan oder Keramik gefertigt, sind sie ein Spiegel ihrer kunsthistorischen Entstehungszeit. Gleichzeitig sind es auch interessante Anlageobjekte. Namhafte Designer waren häufig mit der Gestaltung betraut. Je nach Bekanntheitsgrad des Künstlers und der verwendeten Materialien differieren auch die Preise.
  • Fuchs plus
  • Kleinteilige Angebote in Auktionshäusern

Auktionshäuser mit trüben Aussichten

Auffällig in den deutschen Auktionshäusern dieses Jahr ist die zunehmende Entzerrung des umfangreichen Angebots. Diese werden in vielfach kleinteiligere Formate gewandelt. Zusätzlich sind die gedämpften Zukunftserwartungen auch auf dem Kunstmarkt zu spüren.
Zum Seitenanfang