Der Unternehmensmarkt hat die akute Corona-Krise hinter sich gelassen. Nun überspült die milliardenschwere Billig-Liquidität den Markt. Das zeigt sich an der Entwicklung der M&A-Transaktionen.
Corona hat den Unternehmensmarkt stark verändert. Copyright: Pixabay
Der Unternehmensmarkt hat sich "über Nacht" komplett gedreht. Verkäufer stehen unter Druck, die Käufer haben viel billiges Geld, jetzt aber auch jede Menge Zeit. Und die ersten Schnäppchenjäger ziehen los.
Nach der Corona-Krise werden viele Regierungen ihren Einfluss auf grenzüberschreitende Unternehmensübernahmen ausbauen. Unternehmen, die mit Steuergeldern vor der Pleite gerettet werden, dürften künftig kaum noch für Übernahmen und Fusionen "freigegeben" werden.
Deals müssen im Zuge von Corona anders geschlossen werden als sonst - wenn sie denn zustande kommen. Copyright: Pixabay
Der Unternehmensmarkt hat wegen des Corona-Virus schwer zu kämpfen. Zwar ist Geld im Überfluss vorhanden und dazu noch billig. Das Problem ist aber, dass den M&A-Experten eine verlässliche Kalkulationsbasis abhanden gekommen ist. Das verschärft den Zielkonflikt zwischen Käufer und Verkäufer.
Am Unternehmensmarkt wird die Luft für Verkäufer dünner. Die Komplexität der Deals steigt, die Risikoaversion der Käufer und die staatliche Einmischungen nehmen zu. Dennoch haben Verkäufer gute Chancen, den Verkaufspreis mit einfachen Mitteln positiv zu beeinflussen.
Der Unternehmensmarkt blüht auf. Die Nachfrage steigt, die Käufergruppe wird größer und das zur Verfügung stehende Geldvolumen wächst. Davon profitieren die Verkäufer. Sie können hohe Preise aufrufen und die Käufer sind zu vielen Kompromissen bereit.
Im Unternehmensmarkt ist wieder ordentlich Bewegung. Die Zinspolitik der Notenbanken treibt die Nachfrage an. Doch an entscheidender Stelle tut sich aus Verkäufersicht nur noch wenig.
Bei jeder Unternehmenstransaktion steht eine umfangreiche Prüfung von Zahlen, Daten, Verträgen des Unternehmens an, das zum Verkauf steht. Heerscharen an Anwälten verdienen sich dabei eine „goldene Nase". Doch sie sollen schon bald von intelligenten Maschinen abgelöst werden. Das Verhandlungsergebnis kann schon jetzt rechtssicher auf der Blockchain festgehalten werden.
Verkäufer von Unternehmen sind in einer komfortablen Ausgangslage. Die US-Steuerreform dürfte zusätzliche Nachfrageimpulse auslösen. Und auch chinesische Unternehmen greifen wieder häufiger zu.
Die deutsche Industrie konsolidiert. Branchenübergreifende Zusammenschlüsse sind selten. Das überrascht. Denn gerade damit wäre in der aktuellen Umbruchphase zu rechnen gewesen.