Gezielte Offline-Werbung
Jetzt wird auch im stationären Handel personalisierte Werbung möglich.
Jetzt wird auch im stationären Handel personalisierte Werbung möglich. Vermarkter installieren dazu an öffentlichen Bildschirmen Kameras. Auf den Schirmen laufen durchgehend Werbespots. Eine Software ermöglicht es, diese in Echtzeit an die Kunden anzupassen. Im Unterschied zur Online-Personalisierung erkennt die Software keine Identität. Anhand typischer Gesichts-Merkmale identifiziert sie das Geschlecht und die Altersgruppe eines Menschen. Darüber hinaus misst sie, wie wirkungsvoll einzelne Werbespots sind. Das Potenzial der Gesichtserkennung im Marketinggeschäft ist groß. In Großbritannien plant z. B. Tesco einen Großeinsatz der Technik an seinen 450 Tankstellen und vermarktet so eigene Werbeflächen. Der Einzelhandel kann in Echtzeit bestimmten Kundengruppen passende Produkte und Rabatte anbieten. Der Einsatz dieser Marketing-Innovation hierzulande ist rechtlich und gesellschaftlich umstritten. Bemerkt ein deutscher Kunde ein Kameraauge, vermutet er, dass personenbezogene Daten gesammelt und gespeichert werden. Deshalb ist hier viel Aufklärungsarbeit nötig. Denn gespeichert wird nichts: Kamera und Software erstellen lediglich statistische Auswertungen. Vor dem Einsatz der Gesichtserkennungs-Kameras sollten Sie sich beim zuständigen Datenschutzbeauftragten beraten lassen. Dort laufen bereits einige Anfragen.
Fazit: Menschliche Vorlieben zu erkennen und sie direkt anzusprechen, ist ein zunehmender Marketing-Trend. Der ist auch im stationären Handel zu spüren. In Deutschland sind die Hürden hoch.