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Serie: Künstliche Intelligenz (1)

KI im Innovationsprozess

©Jaap Arriens/NurPhoto/picture alliance
Viele Unternehmen wollen KI und ChatGPT nutzen, um Prozesse effizienter zu machen. FUCHSBRIEFE waren auf dem Workshop eines Unternehmens und haben gelernt, dass diese neuen Werkzeuge oft falsch eingesetzt werden und darum vielfach nicht die gewünschte Effizienzsteigerung liefern.

Künstliche Intelligenz (KI) und Anwendungen wie ChatGPT sind kein Allheilmittel und oft nicht einmal die richtige Medizin, um die Digitalisierung in Unternehmen voranzubringen. Diese Erkenntnis nehmen FUCHSBRIEFE von einem Workshop in Berlin mit, zu dem uns ein Unternehmen am Wochenende eingeladen hatte. Das Unternehmen ist ein Rohstoffhändler in der Nahrungsmittelindustrie mit weltweiten Handelsbeziehungen.

Die Zielstellung des Unternehmens war, bei dem Workshop Möglichkeiten zu eruieren, wie KI und ChatGPT in den Arbeitsalltag integriert werden können. Beide Werkzeuge sollen dazu dienen, die Effizienz in den organisatorischen Abläufen, in der internen und externen Kommunikation und in der Organisation der zahlreichen unterschiedlichen Handelsdokumente zu erhöhen.  

KI ist die "Kirsche auf der Torte"

Der zentrale Satz eines der eingeladenen IT-Experten war: „KI und ChatGPT sind das höchste Level in der Prozessoptimierung.“ Sie liefern die letzten 15%. Viel wichtiger sei es für Unternehmen, zuvor Möglichkeiten zu eruieren, wie sie mit anderen Mitteln die Digitalisierung voranbringen und Prozesse besser steuern können. Dazu gibt es meist vielfältige Möglichkeiten (z.B. E-Mail-Selektion und teils automatische Beantwortung, interne Prozesssteuerung und Dokumentenverwaltung).

Die beste Herangehensweise ist, vom Prozess her zu denken und nicht vom Werkzeug her. Genau das wird aber in der Praxis oft nicht gemacht. Denn auch Berater und Consultants wissen, dass KI und ChatGPT derzeit „Selbstläufer“ im Verkauf sind. Darum werden diese Werkzeuge angeboten, obwohl sich viele Probleme auch mit anderer Software – und oft viel billiger – lösen lassen.

Prozessbezogen und technologieoffen das passende Werkzeug suchen

Unternehmer sollten technologieoffen überlegen, welches Problem sie lösen und welches Ziel sie erreichen wollen. Anschließend ist eine klare Prozessanalyse wichtig. Das hilft vor allem dabei, die internen Abläufe zu hinterfragen. Dabei werden häufig schon organisatorische Stellschrauben entdeckt. Zudem können vielfach technische Lösungen für Prozessoptimierungen gefunden werden, die aber noch nicht zwingend mit KI zu tun haben. KI und ChatGPT können dann als „Kirsche auf der Torte“ an den richtigen Stellen integriert werden.  

Fazit: KI und ChatGPT sind wichtige Werkzeuge, die vielen Unternehmen helfen können. Fallen Sie aber nicht auf jedes Verkaufsschild herein, auf dem gerade „KI“ steht. Lösen Sie sich von der Erwartung, einen Prozess mit KI optimieren zu wollen. Beginnen Sie mit einer klaren Zieldefinition, analysieren dann den Prozess (Ist/Soll) und suchen sie erst dann das passende Werkzeug.

Hinweis: In der nächsten Ausgabe lesen Sie, warum KI dennoch einen globalen Produktivitätsboom auslösen, der aber viel später erst wirksam werden wird.



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