Streitigkeiten in der Unternehmensspitze wirken in familiengeführten Unternehmen noch stärker auf die Mitarbeiter als in Management-geführten Betrieben. Das Vorbild des mittelständischen Unternehmers beeinflusst besonders die emotionale Bindung der Arbeitnehmer. Umgekehrt wirkt die emotionale Einbindung oder das Engagement (sog. affektives Commitment) der Familienmitglieder gegenüber ihrem Unternehmen positiv. Das gilt auch für die Frage nach der langfristigen Ausrichtung des Unternehmens. Ist sie geklärt, bindet das die Mitarbeiter. Dies fand das Friedrichshafener Institut für Familienunternehmen an der Zeppelin-Uni heraus. Es befragte dazu 380 Mitarbeiter aus neun mittelständischen Familienunternehmen.
Wo Konflikte offen ausgetragen zu werden drohen, sind Maßnahmen zur Vermeidung und Bewältigung wichtig. Bewährt haben sich Moderatoren als Schlichter oder die Einsetzung einer Familienverfassung. Ein Erfolgsfaktor bei der Mitarbeiterbindung ist der Aufbau einer generationenübergreifenden Vision für das Unternehmen. Diese sollte in der Praxis gelebt werden.
Fazit: Familienstreit, Desinteresse des Nachwuchses am Unternehmen und der Mangel einer Vision für den Betrieb haben mehr Auswirkungen auf Ihre Mitarbeiter und die Unternehmensperformance, als Ihnen möglicherweise bewusst ist. Hier habe Sie eine Stellschraube, um in Zeiten des Fachkräftemangels qualifizierte Mitarbeiter ans Unternehmen zu binden.