Deutsche Unternehmen stehen 2017 vor großen strategischen Herausforderungen. Das glaubt das international operierende, unabhängige Beratungsunternehmen in Sicherheitsfragen, Control Risks (CR). Als besonders bedeutend sieht CR dabei die Herausforderungen für die Globalisierung und den Freihandel an. Beides werde durch die US-Wahl und das Brexit-Referendum auf die Probe gestellt.
Zudem müssen sich Unternehmen auf einen neuen Pluralismus bei regulativen Strukturen einstellen. Das treibt die Kosten für international operierende Firmen. CR kann sich vorstellen, dass die Amerikaner unter Donald Trump einseitig gesetzliche Grundlagen ändern: ob beim Umweltschutz, den Compliance-Vorgaben (Korruption) und im Finanzsektor. Control Risks befürchtet sogar, dass von Washington aus ein Dominoeffekt angestoßen werden könnte, in dessen Folge ein regulatorisches Durcheinander möglich erscheint.
Sicherer Heimatmarkt, unsichere(re) Auslandsmärkte – das Konzept gilt künftig nicht mehr. CR sieht insbesondere auch in den stabilen westlichen Demokratien Bedrohungen durch politische Umschwünge, Cyber-Attacken und Terrorismus.
Die Unternehmen werden sich als Reaktion darauf strategisch in drei Gruppen teilen. Control Risks unterscheidet nach „Festungen“ – das sind Firmen, die sich defensiv aufstellen und auf ihre Kernmärkte konzentrieren werden; „Haie“ – Firmen, die sich auf die Jagd nach neuen Möglichkeiten begeben und „Tanker“, Firmen, die zu groß sind, um bedroht zu sein.
Fazit: Unternehmer neigen naturgemäß stärker dazu, die Chancen von Entwicklungen zu sehen. Derzeit sollten Sie aber ein besonders wachsames Auge gerade auf die langfristigen Risiken haben. Insbesondere, wenn Sie Standortentscheidungen treffen (müssen).
Hinweis: Wir werden in unserer Weihnachts-Doppelausgabe vom 22.12. die wichtigen strategischen Fragen erneut aufgreifen und uns mit weltweiten Risiken und Chancen auseinandersetzen.