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Finanzinvestoren mit zwei Problemen

Glaskugel-Preise am Unternehmensmarkt

© Thomas Weißenfels / stock.adobe.com
Das M&A-Geschäft rutscht weiter stark ab. Die Zahl der Unternehmensübernahmen ist gegenüber dem Vorjahr um 20% gefallen. Insbesondere Finanzinvestoren haben mit steigenden Zinsen und unsicherer Konjunkturentwicklung zu kämpfen. Aber auch die Unternehmen müssen sich im neuen Zinsumfeld erst einmal fundamental beweisen. FUCHSBRIEFE analysieren, warum Verkäufer und Käufer immer seltener zusammenfinden zeigen, wohin die Unternehmenspreise in wichtigen Branchen laufen.
Der Einbruch am Unternehmensmarkt setzt sich dynamisch fort. Die steigenden Zinsen – verbunden mit der Aussicht darauf, dass die Zinsen länger hoch bleiben – werfen die Kalkulationen viele Käufer über den Haufen. So wie bei den Immobilienkäufern die Hypotheken kommen viele Käufer, in erster Linie Finanzinvestoren, gerade mit ihren Rechnungen nicht mehr hin. 

Die Finanzinvestoren haben zwei Probleme. Aufgrund der gestiegenen Zinsen werden Finanzierungen teurer oder sie müssen mehr Eigenkapital einsetzen. Auf der anderen Seite wird die Beurteilung der wirtschaftlichen Attraktivität ihrer Zielobjekte viel schwieriger. Viele Unternehmen, die über lange Jahre in einem Niedrigzinsumfeld wirtschaften konnten, müssen jetzt ebenfalls mit anderen Finanzierungskosten zurecht kommen. Je länger die Zinsen hoch bleiben, desto größer wird der negative Einfluss auf die Erträge durch die wachsende Zahl zu prolongierender Kredite. Viele Unternehmen müssen jetzt beweisen, dass sie auch in einem Umfeld höherer Kapitalkosten ertragsstark sind. 

Unternehmen müssen steigende Kapitalkosten in ihrem Geschäft einpreisen

Obendrein sind auch noch die Konjunkturaussichten unsicher und trüben sich teilweise ein. Das hat zur Folge, dass die künftigen Gewinne auch von dieser Seite her schwer abschätzbar sind. 

Die Basis für die Berechnung der Unternehmenswerte ist somit höchst unsicher geworden. Die Folgen und Wechselwirkungen sind schwer abschätzbar. Und die Berechnungen hängen stark mit getroffenen Annahmen über die zukünftigen Entwicklungen ab. Das erschwert Käufern und Verkäufern, einen gemeinsamen Nenner zu finden.

Umwelttechnologie weiter stark gefragt

Das verschlechterte Umfeld zeigt sich auch in den Multiplikatoren. Unter Druck stehen insbesondere der Textil- und Bekleidungsbranche (EBIT-Multiple Minimum zwischen 3,7 für Micro-Caps und 5,5 für Mid-Caps). Auch Unternehmen im Sektor Bau und Handwerk werden preiswerter. Hier drückt der Einbruch am Bau direkt auf die Multiples, die im Minium zwischen 4,5 (Micro-Caps) und 5,6 (Mid-Caps) liegen. Steigende Preise sehe wir weiter in der Umwelttechnologie (Multiples zwischen 4,6 und 7,4).
Fazit: Die vielen Unwägbarkeiten auf die wichtigsten Preisfaktoren haben zur Folge, dass die Zukunftsprognosen von Käufern und Verkäufern stärker differieren. Darum ist die Preisfindung beim Blick in die Glaskugel aktuell besonders schwierig - und ein Deal-Killer.
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