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Preise am Unternehmensmarkt bleiben unter Druck

Neue Risiken, neue Preise

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Eine Vielzahl neuer Risiken bremsen den Unternehmensmarkt. Dazu gehören Klima-, Steuer- und Cyber-Risiken, die den M&A-Markt ausbremsen. Geopolitische Unsicherheiten verstärken die Zurückhaltung der Käufer. FUCHSBRIEFE analysieren die aktuellen Entwicklungen am M&A-Markt.
Der Unternehmensmarkt wird von immer zahlreicheren Risiken geprägt. Der zuletzt relativ starke Bremseffekt der steigenden Zinsen lässt dabei aktuell sogar nach. Zwar werden die Notenbanken in den USA und auch in Europa die Zinsen noch weiter anheben. Es ist aber klar, dass die "Vollbremsung" vorbei ist. Perspektivisch sind eher weiter kleine Zinsschritte im Wechsel mit Zinspausen zu erwarten - und somit im Trend ein Auslaufen der Zinserhöhungen. In Japan bleibt die Notenbank locker und in China gibt es sogar schon wieder Lockerungen. 

Neue Risiken bremsen Zuversicht der Käufer

Es gibt aber etliche Risiken, die sich inzwischen kumulieren und den M&A-Markt in Europa bremsen. So kommen verstärkt Klima-, Steuer- und Cyberrisiken zusammen. Auch die geopolitischen Unsicherheiten (z.B. Ukraine, Taiwan) sind Aspekte, die inzwischen von Käufern sehr sensibel wahrgenommen werden. Die Berücksichtigung all dieser Risiken deckeln die Preise in vielen Branchen. 

Diese neuen Risiken überlagern die ohnehin immer bestehenden Unwägbarkeiten bei der Einschätzung der Marktentwicklungen. Hier ist in vielen Sektoren zu beobachten, dass auch hier die Unsicherheiten zunehmen. Denn die Konjunkturabkühlung wird durchaus antizipiert und es herrschen bei Käufern Zweifel, wie langwierig oder intensiv eine Abkühlungsphase werden wird. Offenbar gibt es einige Zweifel, dass die Notenbanken die Konjunktur schnell wieder mit Zinssenkungen beleben können. Insofern stellen sich Käufer auf eine "längere Zeit mit geringeren Wachstumsraten" ein. Auch das bremst die Zahlungsbereitschaft der Käufer etwas aus. 

Unternehmenspreise stagnieren

Im Trend stagnieren zur Jahresmitte die Preise am M&A-Markt. Das gilt vor allem für Sektoren wie Nahrungs- und Genussmittel, Bau und Handwerk. In denen bleiben die EBIT-Multiplikatoren nahezu unverändert. Die Bandbreite der EBIT-Multiples liegt bei Nahrungs- und Genussmitteln bei 4,6 - 6,4 für Micro-Caps und bei 7 - 9 für kleine Unternehmen. Bei Kleinstunternehmen im Bau liegen die EBIT-Multiples in der gleichen Range, bei Small-Caps zwischen 5 und 6,7.

Preissteigerungen sehen wir in den Branchen Erneuerbare Energien, das allerdings vorrangig bei Großunternehmen (über 250 Mio. Euro Umsatz). Hier wird der 10 bis 12-fache EBIT-Faktor gezahlt. Kleinstunternehmen der Branche liegen zwischen 4,9 und 7,1 EBIT.
Fazit: Der Unternehmensmarkt stagniert weiter. Das Finanzierungsumfeld wird sich nicht mehr so intensiv verschärfen wie in den vergangenen Monaten. Aber andere Risikofaktoren begrenzen die "Phantasie" der potenziellen Käufer. Im Trend werden die Preise daher weiter stagnieren. Nur wenige Branchen mit Sonderkonjunkturen haben Potenzial nach oben.
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