Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
3782
Zur Angemessenheit von Vergütungen für GmbH-Geschäftsführer

Viel Spielraum beim Gehalt des Geschäftsführers

Wer als GmbH-Chef mit seinen Jahresgesamtbezügen unter 150.000 Euro liegt, hat schlecht verhandelt. Denn: Er oder sie kommt damit auf weniger als die Hälfte des Einkommens der Kollegen. Bleibt die Frage: Wie hoch darf eine angemessene GmbH-Geschäfsführervergütung überhaupt sein?

Für die Vergütung von GmbH-Geschäftsführern gibt es – anders als bei Aktiengesellschaften - keine gesetzlichen Regelungen. Das Oberlandesgericht (OLG) Hamm hat sich mit dem Punkt beschäftigt, wann ist eine Vergütung angemessen?

80% überm Durchschnitt – das ist die (neue) Daumenpeilung für die Obergrenze von Geschäftsführer-Gehältern. Das Oberlandesgericht Hamm macht es möglich. Das Jahresgehalt eines Geschäftsführers ist jedenfalls dann nicht zu beanstanden, wenn es das mittlere Einkommen vergleichbarer Geschäftsführer um maximal 20% nicht übersteigt, meinen die Richter am OLG. Erst wenn die so ermittelte angemessene Vergütung um mehr als weitere 50% überschritten wird, ist die Zustimmung der Gesellschafter treuwidrig und deshalb anfechtbar.

20% + 50%

Das heißt beispielhaft: Liegt das branchenspezifische Durchschnittsgehalt bei 100.000 Euro, sind 180.000 Euro gerade noch ok. Lässt sich der Geschäftsführer darüber hinaus vergüten, wird es kritisch.

Krach in der Gesellschaft

In einer GmbH hatte es Ärger wegen der Geschäftsführervergütung gegeben. Ein Gesellschafter klagte wegen Unangemessenheit und Verstoß gegen die gesellschaftsrechtliche Treuepflicht. Denn letztlich mindert eine (zu) hohe Vergütung des Geschäftsführers den Gewinn der Gesellschaft und der Gesellschafter.

Tabelle mit Vergütungen

Das Gericht wies allerdings die Klage zurück. Die Entscheidung des OLG Hamm ist eine praxistaugliche Handlungsempfehlung, zur Ermittlung der Angemessenheit einer GmbH-Geschäftsführervergütung. Zu Ihrer Orientierung fügen wir die Übersicht über die Angemessenheit von Geschäftsführervergütungen ab 2017 tabellarisch an.

Fazit: Treuwidrigkeit ist ein Geschäftsführergehalt dann, wenn die Vergütung die nach oben erweiterte Vorgabe von 20%, um weitere 50% übersteigt.

Urteil: OLG Hamm vom 9.9.2019, Az.: 8 U 7/17

Hinweis: Das OLG legte für seine Entscheidung die GmbH-Geschäftsführer-Vergütungen 2018 der BBE media GmbH aus Neuwied zugrunde. Eine andere Quelle ist die Angemessenheitstabelle für Geschäftsführerbezüge der OFD Karlsruhe ab 2017.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Logistik und Nachhaltigkeit

Elektro-LKW bei Österreichischer Post

Die Österreichische Post hat erstmals zwei Elektro-Lkw im Einsatz. Transportiert werden internationale Sendungen. Damit lassen sich rund 117 Tonnen direkte CO2-Emissionen pro Jahr einsparen.
  • Fuchs plus
  • Tauglich für 100% Wasserstoff

Wasserstoffkraftwerk aus Finnland

Ein finnisches Unternehmen bietet das erste Kraftwerk, das komplett mit Wasserstoff, ohne Beimischung von Erdgas, betrieben werden kann.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Ernteerträge von Weizen und Mais fallen höher aus als erwartet

Erheblicher Rückgang der Getreidelagerbestände erwartet

Es wird erwartet, dass die globalen Lagerbestände der Getreide Ende der aktuellen Saison stark fallen wird — und das trotz rekordhoher Ernteerwartung. Grund dafür ist der erwartete Verbrauch, der ebenfalls eine Rekordhöhe erreichen soll.
  • Fuchs plus
  • (Noch) schwächere Wirtschaftsdaten im Juni

Chinesischer Yuan derzeit ohne festen Boden

Der Yuan bewegt sich in einer relativ engen Bandbreite zum Euro und zum Dollar. Auch schwächere Wachstumszahlen für das zweite Quartal ändern daran nichts. Würden im Vergleich zu China beispielsweise in England die Immobilienpreise um 25 bis 50% fallen und sich der Footsie halbieren, wären die Auswirkungen ungleich schwerwiegender. Der Konsument würde wohl jegliches Vertrauen verlieren. In China schwächt sich "nur" die Konjunktur ab. Die PBOC hat Raum zum Handeln. Den nutzt sie entschlossen.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Zum Seitenanfang