Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1732
Wissen über Lieferanten-Preise ist Geld wert

Zu hohe Preisforderungen erkennen und abwehren

Finance and Economy © FotoDuets / Getty Images / iStock
Tun sie alles dafür, um die Kosten Ihrer Verhandlungspartner genau zu analysieren. Dieses Wissen ist Geld wert und Sie können damit in Verhandlungen punkten. Denn oft wissen Verkäufer selbst nicht genau, wie sich die Preisbestandteile ihrer Firma im Einzelnen zusammensetzen.

Je besser Einkäufe die Preisstrukturen und Preisbestandteile der Verkäufer kennen, desto größer ist ihre Verhandlungsmacht. Dieses Wissen schlägt gerade in Zeiten hoher Preisforderungen positiv zu Buche. Darum sollten Ihre Einkäufer jetzt möglichst viel über die Preise in Erfahrung bringen. Denn viele Verkäufer versuchen derzeit wieder, dem Einkauf höhere Preise (Begründung: Tarifabschlüsse) abzutrotzen.

In vielen Preisen von Lieferanten ist aber noch sehr viel Luft. Oft stecken noch hohe und inzwischen wieder ungerechtfertigte Kostenbestandteile der jüngsten multiplen Krisen in den aktuellen Einkaufspreisen. Das sagt Verhandlungsexperte Hans-Christian Seidel (Mühltal bei Darmstadt) zu FUCHSBRIEFE. Natürlich verschweigen auch viele Verkäufer tunlichst ihre intern realisierten Verbesserungen. Die haben sie unter Umständen durch Verlagerung an andere Standorte, Portfoliobereinigung, Personalstraffung, Einsatz neuer Technologien (wie automatisierte/digitalisierte Prozesse im Einkauf) und andere Faktoren erzielt.

Genau analysieren

Experte Seidel rät Einkäufern darum zu einer genauen Preisstrukturanalyse. Einfaches Beispiel: Bei einer Lohnerhöhung von 9% und einem Lohnkostenanteil bei den Gesamtkosten von 27% ergibt sich eine Preiserhöhung auf Produktseite von 2,43%. Wenn Sie das wissen oder halbwegs solide abschätzen können, dürften Sie überzogene Forderungen rasch herausverhandeln können.

 Prüfen Sie auch die Preishistorie. Vergleichen Sie z.B. die Preise aus dem Jahr 2019 mit denen von heute. Sind die Ursaschen für Erhöhungen aufgrund multipler Krisen tatsächlich gerechtfertigt? Lassen sie sich das im Zweifel dezidiert auflisten bzw. begründen. Behalten Sie auch im Blick, wie die aktuellen Preisentwicklungen für Rohstoffe, Packmittel, Energie, Löhne, Frachten usw. sind (Das lesen Sie auch regelmäßig für diverse Rohstoffe und Branchen in den FUCHSBRIEFEN). 

Gehen Sie auf Verkäufer zu

Verhandlungsprofi Seidel rät außerdem dazu, den Verkäufern zuvorzukommen. Starten Sie Aktionen präventiv und konfrontieren Sie ihrerseits den Verkäufer mit Forderungen nach Preisreduktion. Wenn Sie nachweisen können, dass ein Verkäufer Sie über den Tisch gezogen hat, dann fordern Sie eine nachträgliche Reduktion oder einen Sonderbonus (Einmalzahlung) als Schadensausgleich. Einen Versuch ist das bei relevanten Summen allemal wert.

Fazit: Je genauer Einkäufer die Preisstrukturen der Lieferanten, die Preisentwicklungen und die internen Kosten abschätzen können, desto größer ist ihr Verhandlungsspielraum. Es lohnt sich jedenfalls, diese Eckdaten laufend im Blick zu haben.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Gold und Bitcoin gleichzeitig auf Allzeithochs

(Warum) Misstrauens-Anlagen boomen

Wenn zinslose Anlagen ohne „Gebrauchswert“ einen Preisboom verzeichnen, sollt man aufhorchen. Dann könnte „etwas im Busch sein“. Dies ist so ein Moment. Der Goldpreis verzeichnet mit 2.316 USD (2.163 EUR) einen Rekordpreis. Der Bitcoin tendiert mit 64.182 USD (59.962 EUR) ebenfalls um sein Allzeithoch herum. Und das, obwohl Zinsanlagen wieder attraktiv sind und auch die Börse Höchststände feiert, es also genügend Anlagealternativen gibt.
  • Fuchs plus
  • Dollar zeigt Muskeln

Fed im Stagflations-Dilemma

Die US-Notenbank Fed steckt in einem Stagflations-Dilemma. Das geht klar aus den jüngsten Zahlen zur US-Wirtschaftsentwicklung hervor. Noch rätseln die Märkte darüber, wie sich die Fed aus diesem Dilemma befreien will. Die Antwort dürfte bald absehbar werden - und vielen Zinssenkungs-Optimisten nicht gefallen. Der Dollar wird darauf noch kräftig reagieren.
  • Fuchs plus
  • US-Leitzins bewegt auch europäische Währungen

Pfund und Franken leiden unter Dollar-Stärke

Alle Welt schaut auf den US-Dollar und was die US-Notenbank aus den jüngsten Konjunktur- und Inflationsdaten macht. Anleger, die ihren Fokus etwas weiten, werden gute Anlagechancen bei einigen Cross-Rates entdecken. FUCHS-Devisen zeigt sie auf.
Zum Seitenanfang