Chile erhöht die Steuern und senkt die Produktion
Rezessionssorgen drücken den Kupferpreis tief nach unten. Vor einem Monat handelte Kupfer noch knapp oberhalb der 9.500-Dollar-Marke. Inzwischen ist das rötlich schimmernde Industriemetall gut 20% günstiger. Mit aktuell 7.525 USD je Tonne handelt Kupfer auf einem 17-Monatstief.
Kupfer gibt ein Konjunktur-Signal
Kupfer gilt allgemein als recht zuverlässiger Indikator für den Zustand der Weltwirtschaft. Das Industriemetall kommt in vielen Schlüsselindustrien zum Einsatz. Der dynamische Preisrückgang der vergangenen Wochen lässt demnach mit Blick kauf die Konjunktur nicht viel Gutes erahnen. Dennoch: Allein für die gewünschte Energiewende wird in den kommenden Jahren deutlich mehr Kupfer (und andere Industriemetalle wie Lithium und Nickel) als bisher benötigt.
Neben der steigenden Nachfrage gibt es Angebotsprobleme. So verschlechtern sich die politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen für den Rohstoffabbau immer mehr. Chile plant die Einführung einer neuen Bergbaugewinnsteuer von bis zu 32%. Chiles Finanzminister Mario Marcel stellte in der vergangenen Woche zudem ein Gesetz vor, das höhere Lizenzgebühren für den Kupferabbau vorsieht. Damit sollen die durch die neue linke Regierung versprochenen Sozialprogramme finanziert werden. Geplant ist eine Steuer von 1% bis 2% Prozent für Unternehmen mit einer jährlichen Kupferproduktion bis 200.000 Tonnen. Wer mehr produziert, muss bis zu 4% bezahlen.
Neue Steuern, geringerer Abbau
Chile ist das weltweit aktivste Abbauland für Kupfer. Bereits jetzt verknappt sich das Angebot. Laut jüngsten Daten des nationalen Statistikinstituts ist die chilenische Kupferproduktion im Mai verglichen mit dem Vorjahr erneut gesunken – bereits das zehnte Mal in Folge. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres hat Chile 6,5% weniger Kupfer produziert als vor Jahresfrist.