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Risiken begrenzen – Hausaufgaben machen

China: Nicht auf Fake-Companies reinfallen

Chinesische Lampions. Copyright: Pexels
Wer in China betrogen wird, muss sich oft an die eigene Nase fassen. Denn meist wurden zuvor die Hausaufgaben nicht gemacht. Das Risiko lässt sich begrenzen. Definieren Sie vorab einen Fluchtplan für jede Phase.

In Sachen China-Business gilt: Gehen Sie davon aus, dass nichts echt ist, solange nicht das Gegenteil bewiesen ist. China ist weit weg. Personen und Dokumente müssen Sie aus der Ferne auf Echtheit checken. Wissen Sie, ob Unternehmen, Fabriken oder Vermögenswerte tatsächlich existieren? Selbst vermeintliche “Vertraute” vor Ort könnten sich später als Hochstapler oder Betrüger erweisen.

Schwieriges Pflaster 

Das Thema war schon immer heiß. Aber die Kontrolle wird nun nochmals schwerer. Das Land ist längst kein Hotspot für hungrige Karrieretypen mehr. Und seit Corona bekommen Sie selbst erfolgskritische Experten nur noch äußerst schwer dazu, nach China zu gehen. Vor zehn Jahren war Shanghai ein Karriereschritt. Heute ist es Strafversetzung.

Hinzu kommt: Ab 1.1.2022 müssen Expats Zuschüsse für Wohnungsmiete, internationale Schulen, Heimatflüge und Sprachkurse vollständig versteuern. Das wird so teuer, dass sich viele schon verabschiedet haben. Die Europa-Community in Peking, Shanghai und anderen Zentren schrumpft. Also: Um Ihre Absichten dort in guten Händen zu wissen, müssen Sie hier unbedingt Ihre Hausaufgaben machen, damit Sie nicht in betrügerische Fallen tappen.

Was müssen Sie checken?

Überlegen Sie genau: Wie könnte man Sie betrügen? Wo sind Ihre offenen Flanken und wie schließen Sie die am besten? Unser China-Experte Fabian Knopf (R&P China Lawyers, Shanghai) rät u.a. zu den folgenden Checks:

  • Nutzen Sie regelmäßig allgemeine (englische/chinesische) Suchmaschinen
  • Prüfen Sie AIC-Registrierungen (online)
  • Fordern Sie beglaubigte Kopien von Geschäftslizenz und anderen relevanten Dokumenten an
  • Checken Sie die Adresse Ihres potenziellen Geschäftspartners und rufen Sie ihn auf dem Festnetz an (auch beim Nachbarn anrufen!)
  • Arbeitet Ihr Ansprechpartner dort tatsächlich bzw. ist er ordnungsgemäß autorisiert?
  • Beauftragen Sie einen seriösen örtlichen Vertreter, um Räumlichkeiten/Register/Container etc. zu inspizieren.
  • Überprüfen Sie die Faktoren Geld, Personal, Einrichtungen, Geschäftsprozesse, Fachwissen.
  • Checken Sie die “Erfolgsbilanz”.
  • Fordern Sie ausländische Referenzen und rufen Sie auch diese an.
  • Und: Zahlen Sie nur auf ein Bankkonto, das auf den Namen Ihres Geschäftspartners lautet.

Rote Flaggen

Bei diesen Auffälligkeiten sollten Sie hellhörig werden:

  • Es gibt nur englische Infos/Dokumente
  • keine Firmen-E-Mail-Adresse, keine Website
  • man drängt Sie mehrfach
  • Angebote etc. sind zu schön, um wahr zu sein
  • Sie erhalten abweichende Informationen
  • Der Empfänger des Bankkontos stimmt nicht überein
  • Man kann keine überprüfbare Erfolgsbilanz vorweisen.

Auch bei erst kürzlich gegründeten Firmen müssen Sie aufpassen. Ebenso bei geringem Stammkapital und keine echten eigenen Geschäftsräumen. Verdächtig ist auch, wenn Vermittlungsgebühren oder eine hohe Vorabzahlung verlangt werden.

Ihre Aufgaben

Sorgen Sie für Sie wasserdichte Vertragsbedingungen und einen genauen Zahlungsplan (Zahlung gegen Lieferung). Definieren Sie vorab einen Fluchtplan für jede Phase. Setzen Sie ruhig Druckmittel ein, wenn es nicht weitergeht (Armdrücken = Kontakte um Hilfe bitten, in China wichtig!). Eskalieren Sie zum richtigen Zeitpunkt (nicht zu früh/spät). Fragen Sie nach einem Brief: "Was wollen/erwarten Sie, dass passiert?” Vor allem: Lassen Sie sich nicht einschüchtern. Gut ist, wenn die andere Seite Sie immer braucht ...

Fazit: Betrachten Sie Geschäfte mit China immer ganzheitlich. Mal eben rüberfliegen und Kühe vom Eis holen, war schon vor Corona keine Option. Halten Sie engen Kontakt mit der AHK und sparen Sie nicht am falschen Ende für juristische Berater, die am besten vor Ort aktiv sind und sich mit “Land und Leuten” auskennen.

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