Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2452
Unternehmen in China sollen der Armee bei der Gefahrenabwehr helfen

Chinas Staatsbetriebe bauen Zivilverteidigung auf

China forciert seine Zivilverteidigung. Dafür bauen Staatsbetriebe seit geraumer Zeit betriebliche Volksarmee-Abteilungen auf. Die People´s Armed Forces Departments sollen helfen, das Militär bei der Gefahrenabwehr zu unterstützen. FUCHSBRIEFE haben mit Analysten aus Peking gesprochen, wie die Maßnahmen einzuordnen sind.

In China rüsten sich dutzende staatliche Unternehmen mit Maßnahmen der Zivilverteidigung gegen Gefahren. Das berichtet unsere Korrespondentin aus dem Reich der Mitte. Etliche Staatsunternehmen haben damit begonnen, ihre eigenen militärischen Reserveeinheiten aufzubauen. Dass Unternehmen solche Freiwilligen-Truppen aus Mitarbeitern haben, hat es in China seit den 1970er Jahren unter Mao Zedong nicht gegeben. 

Chinas Staatsbetriebe bauen militärische Hilfstruppen auf

Die betrieblichen Volksarmeeabteilungen (People’s Armed Forces Departments oder PAFDs) bestehen aus Zivilisten und Mitarbeitern, die ihre regulären Arbeitsplätze behalten. Sie fungieren als Reserve- und Hilfstruppen für Chinas Militär und stehen für diverse Missionen zur Verfügung. Dazu zählt die Hilfe bei Naturkatastrophen, aber auch die Aufrechterhaltung der sozialen Ordnung bis hin zur Unterstützung der Armee in Kriegszeiten.

Die Einrichtung von Unternehmensbrigaden verdeutlicht die wachsende Besorgnis der chinesischen Führung über mögliche Konflikte. Laut Analysten aus Peking geht es dabei um Konflikte mit dem Ausland. Angesichts der deutlich ins Stocken geratenen Wirtschaft gibt es in Peking aber auch wachsende Sorgen davor, wie die interne soziale Stabilität, Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten ist.

Maßnahme ist nach innen gerichtet 

China-Experten warnen jedoch davor, die Entwicklungen als ein Zeichen der Vorbereitung einer militärischen Mobilisierung gegen ausländische Gegner zu werten. Vielmehr sei die Entwicklung der Ausdruck einer verstärkten Fokussierung von Präsident Xi Jinping auf die innere Sicherheit. Die Einrichtung von Unternehmensbrigaden könnten eine wichtige Rolle als Bindeglied zwischen den Unternehmen, der Gesellschaft und den Sicherheitskräften fungierenNeil Thomas, Fellow für chinesische Politik am Center for China Analysis des Asia Society Police Institut, sagt gegenüber FUCHS: “Unternehmensmilizen unter militärischer Führung könnten der Kommunistischen Partei dabei helfen, soziale Unruhen wie Verbraucherproteste und Arbeitnehmerstreiks wirksamer zu unterdrücken.”. 

Bislang wurden die Milizen in erster Linie von staatseigene Unternehmen angekündigt. Im Dezember gründete aber auch die Yili-Gruppe, ein großer chinesischer Milchproduzent, als erstes großes Privatunternehmen eine Volksarmeeabteilung. Zu den weiteren Firmen gehören u.a. die Shanghai Municipal Investment Group, die Wuhan Urban Construction Investment & Development Group, die Power China Equipment Group und Wuhan Metro.

Auch Südkorea hat Betriebskampfgruppen

Die Wechselbeziehung zwischen Militär und Wirtschaft ist in Asien nicht neu. In Südkorea, einem “Noch-immer-Frontstaat”, gehören Betriebskampfgruppen typisch koreanischer Prägung schon seit langem zum Unternehmensalltag des Landes. Obwohl in der Praxis kaum einer darüber spricht, müssen die größeren Unternehmen in Korea eigene, höchst konkrete Beiträge zu den Verteidigungsanstrengungen des Heimatlandes leisten.
Fazit: In Peking wächst die Sorge vor internen, aber auch externen Konflikten. Die staatlichen Unternehmen bauen darum eigene militärische Einheiten auf, die eng mit der Armee verknüpft sind. Diese Zivilverteidigung soll vor allem nach innen wirken, dürfte aber auch bei externen Bedrohungen Kraft entfalten.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Das Beratungsgespräch in TOPS 2025: Terminvereinbarung

Banken im Check: Unterschiede bei Terminvereinbarungen und Datensicherheit

© Verlag FUCHSBRIEFE mit DALL*E und Adobe Express
Etliche Banken haben Nachholbedarf bei der Sicherheit und Transparenz in der Kundenkommunikation. Die Analyse der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz aus den Protokollen der Kunden beleuchtet die Kundenservice- und Sicherheitsstandards von Banken im deutschsprachigen Raum. Im Fokus stehen Online-Terminvereinbarungen, die Dauer der Rückmeldung, der Einsatz von E-Mail-Verschlüsselung sowie der Umgang mit Telefon- und Videokonferenzen.
  • Die verschneiten Pfade zur Weisheit

Das Christkind, der Nikolaus und der verborgene Schatz in der Fuchsburg

Grafik erstellt mit DALL*E
In einem Land, wo die Winter neuerdings wieder kälter waren und die Nächte länger dauerten, lebte die Legende von der Fuchsburg, einem Ort voller Weisheit und Geheimnisse. Nur alle 75 Jahre öffnete sie ihre Tore für einen einzigen Tag, und jenen, die den Weg fanden, versprach sie kostbares Wissen und kluge Ratschläge – zu einem unschlagbaren Preis.
  • Der Ukraine-Krieg geht zu Ende

Kalter Krieg 2.0? Europa braucht neue Antworten

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber
Der Krieg in der Ukraine geht in die Endphase. Politische und wirtschaftliche Themen benötigen schon in Kürze Antworten. Wie sieht die Zukunft der Ukraine aus? Und wie kann Europa langfristig Stabilität schaffen, ohne in die Logik des Kalten Krieges zurückzufallen? Visionen sind gefragt, und Brüssel ist dabei gefordert, meint FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Fuchs-Depot: +15% seit Jahresanfang

Jahresendrallye zu Ende fahren

Die Börsen hangeln sich weiter hoch, unser Depot erreicht den nächsten Höchststand. Seit Jahresanfang haben wir einen Gewinn von 15% gemacht. Nun wollen wir die Jahresendrallye in Ruhe zu Ende fahren.
  • Fuchs plus
  • Neue ökologische Produkte und Geschäftsmodelle

Aussichtsreiche Recycling-Erfindungen

Der Ökodesign-Preis prämiert jedes Jahr ökologische Produkt-Innovationen. In diesem Jahr fällt auf, dass sich viele Unternehmen mit der Kreislaufwirtschaft un dem Recycling beschäftigt haben. FUCHSBRIEFE stellen einige Innovationen vor, die der Grundstein für neue Geschäftsfelder sind.
  • Fuchs plus
  • Windenergie aus Dänemark

Vestas Wind Systems: Aktie mit Erholungspotenzial

V236-15.0 MW prototype - Vestas © Courtesy of Vestas Wind Systems A/S
Die dänische Vestas ist eines der größten Windenergie-Unternehmen der Welt. Vestas wickelt komplette Windenergie-Projekte international ab. Das 1945 im dänischen Aarhus gegründete Unternehmen beschäftigt mehr als 30.000 Menschen und hat in 88 Ländern Windkraftanlagen installiert. Diese produzieren eine Leistung von mehr als 185 GW. Das Unternehmen blickt gut gelaunt ins neue Jahr.
Zum Seitenanfang