Das läuft nicht gerade wie geschmiert
Der Ölpreis kommt nicht vom Fleck. Seit beinahe zwei Monaten dümpelt der Preis für das Schwarze Gold der US-Sorte West Texas Intermediate in einer vergleichsweise engen Preisspanne zwischen 35 und 42 US-Dollar vor sich hin. Schon seit geraumer Zeit stockt die Rally. Vorangegangen war ein kräftiger Kurssturz im Frühjahr und nachfolgend eine deutliche Erholung des Preises.
Für einen weiteren Anstieg der Ölpreise müssen neue Argumente her. Die Hoffnung auf eine schnelle Erholung der Weltwirtschaft hat den Enegie-Rohstoff auf das aktuelle Level getrieben – für mehr reicht es jedoch nicht. Die fundamentale Lage auf dem Ölmarkt spricht eher für bald wieder fallende Ölnotierungen. Am Markt besteht zunehmender Konsens darüber, dass die OPEC+ ihre Vereinbarung zur Kürzung der Fördermengen von derzeit 9,6 Mio. bpd (barrel per day) auf nur noch 7,7 Mio. bpd ab dem 1. August zurücknehmen dürfte. Angesichts der Risiken auf der Nachfrageseite dürfte dies den Marktteilnehmern die Korrekturgefahren am Ölmarkt vor Augen führen.
Belastungsfaktoren
In Russland bereiten sich die großen Ölkonzerne zudem darauf vor, ihre Produktion im kommenden Monat anzuheben. Russland ist das einflussreichste Nicht-OPEC-Mitglied des Bündnisses. Zwar sagte der russische Energieminister Alexander Nowak zu Monatsbeginn, dass seine Regierung noch keine Position bezüglich einer Verlängerung der Produktionskürzung bezogen habe. Er betonte jedoch zugleich, dass es besser sei, wenn die OPEX+ an ihren früheren Entscheidungen festhält.
Steigende Corona-Neuinfektionen und neue Lockdowns in den USA dürften auf der anderen Seite die Nachfrage nach Rohöl belasten.
Fazit: Die Rally bei Öl läuft aus. Ein kräftiger Rücksetzer ist wahrscheinlich.
Empfehlung: Mit einem Short Mini Future (Beispiel ISIN: DE000VE84E20, K.O. Schwelle 44,56 USD, keine Laufzeitbegrenzung) können Anleger an sinkenden Ölpreisen partizipieren.