Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2594
Die Inflation als Lohntreiber

Ein ungemütliches Tarifjahr

Streik. Copyright: Pixabay
Arbeitnehmer hatten zuletzt wenig zu lachen. Ihre Ersparnisse schmelzen im Zeichen anhaltend hoher Inflationsraten wie Butter an der Sonne. Und von einem Monatslohn lässt sich immer weniger kaufen. Die Wohlstandsverluste sind spürbar. Das werden die Gewerkschaften in den Lohnverhandlungen 2022 geltend machen.

2022 verspricht ein ungemütliches Tarifjahr zu werden. Denn es steht unter dem Eindruck erheblicher Reallohnverluste für Arbeitnehmer. Diese sind „gewürzt“ mit deutlichen Verlusten auf Sparvermögen. Die Arbeitgeber müssen sich in einigen Branchen daher auf zum Teil happige Nominallohn-Forderungen einstellen. Und je länger die Statistiker Inflationsraten von mehr als 3% ausweisen, desto schwieriger werden die Tarifverhandlungen.

Nur für rund ein Drittel der Beschäftigten werden die Löhne neu verhandelt

Glück im Unglück für die Arbeitgeber: Viele bestehende Tarifvereinbarungen laufen übers Jahr hinaus. Nur für ein Drittel der Beschäftigten (ca. 10 Millionen) werden die Löhne neu verhandelt.

Verschont bleiben öffentlicher Dienst (Bund und Kommunen), Einzelhandel, KfZ-Gewerbe und Bauhauptgewerbe. Hier laufen die Tarifverträge erst gegen Jahresende bzw. 2023 aus. In früheren Tarifrunden vereinbarte Lohnanhebungen und Einmalzahlungen schlagen jetzt allerdings durch.

Versicherungsgewerbe gibt die Richtung vor

Die Richtung gibt im Februar das Versicherungsgewerbe vor. Hier verhandelt ver.di für rund 170.000 Beschäftigte. Die Versicherer profitieren von Inflation. Eine damit einhergehende Erhöhung des risikofreien Zinssatzes verschafft Erleichterung bei der Eigenmittelausstattung und gibt Spielraum für Dividendenerhöhungen. Das wissen auch die Arbeitnehmervertreter und werden darauf drängen, dass ihre Schützlinge nicht schlechter gestellt werden.

Metall- und Elektroindustrie verhandelt ab September

Als weitere große „Hausnummer“ folgt im März die chemische Industrie mit 581.000 Beschäftigten. Im September kommt dann die Metall- und Elektroindustrie an die Reihe. Hier verhandelt die IGM für fast vier Millionen Beschäftigte. Dann wird auch klar werden, ob sich eine Preis-Lohn-Spirale in Gang setzt.

Die versprochene Anhebung des Mindestlohns auf 12 Euro durch Neu-Kanzler Olaf Scholz ist bereits ein erster Schritt in diese Richtung. Das geplante Bürgergeld der Ampelkoalition der nächste. Denn wenn die Grundsicherung steigt, wächst erst recht der Druck, Lohnarbeit besser zu vergüten, um das Lohnabstandsgebot zu halten. Sonst verabschieden sich immer mehr Fach- und Hilfskräfte aus gering bezahlten Dienstleistungs-Berufen und Jobs.

Blick übern Atlantik

Auch der Seitenblick in Richtung USA wird die Verhandler auf beiden Seiten unter Druck setzen. Dort planen die Unternehmen im nächsten Jahr angesichts eines angespannten Arbeitsmarkts und der höchsten Inflation seit drei Jahrzehnten kräftige Lohnerhöhungen. Eine Umfrage des Conference Boards zeigt, dass Unternehmen im nächsten Jahr durchschnittlich 3,9% der gesamten Lohnsumme für Lohnerhöhungen zurückstellen. Das ist die höchste Anhebung seit 2008. Die Firmen stellen sich zudem auf eine Anhebung der Gehaltsspannen ein. Das heißt: Mindest, wie maximalgehälter steigen, die Gehaltserhöhungen werden breit angelegt sein.

Fazit: Die Arbeitgeber müssen sich auf harte Auseinandersetzungen einstellen. 3% plus X auf 12 Monate dürften den unteren Rand der Abschlüsse darstellen. Die Hoffnungen liegen auf einer nachlassenden Inflationsrate im Jahresverlauf und der Zurückhaltung der Arbeitnehmervertreter.

Hier: FUCHSBRIEFE abonnieren

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Gold und Bitcoin gleichzeitig auf Allzeithochs

(Warum) Misstrauens-Anlagen boomen

Wenn zinslose Anlagen ohne „Gebrauchswert“ einen Preisboom verzeichnen, sollt man aufhorchen. Dann könnte „etwas im Busch sein“. Dies ist so ein Moment. Der Goldpreis verzeichnet mit 2.316 USD (2.163 EUR) einen Rekordpreis. Der Bitcoin tendiert mit 64.182 USD (59.962 EUR) ebenfalls um sein Allzeithoch herum. Und das, obwohl Zinsanlagen wieder attraktiv sind und auch die Börse Höchststände feiert, es also genügend Anlagealternativen gibt.
  • Fuchs plus
  • Dollar zeigt Muskeln

Fed im Stagflations-Dilemma

Die US-Notenbank Fed steckt in einem Stagflations-Dilemma. Das geht klar aus den jüngsten Zahlen zur US-Wirtschaftsentwicklung hervor. Noch rätseln die Märkte darüber, wie sich die Fed aus diesem Dilemma befreien will. Die Antwort dürfte bald absehbar werden - und vielen Zinssenkungs-Optimisten nicht gefallen. Der Dollar wird darauf noch kräftig reagieren.
  • Fuchs plus
  • US-Leitzins bewegt auch europäische Währungen

Pfund und Franken leiden unter Dollar-Stärke

Alle Welt schaut auf den US-Dollar und was die US-Notenbank aus den jüngsten Konjunktur- und Inflationsdaten macht. Anleger, die ihren Fokus etwas weiten, werden gute Anlagechancen bei einigen Cross-Rates entdecken. FUCHS-Devisen zeigt sie auf.
Zum Seitenanfang