Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
10541
Entwicklungsländer nutzen ihre Chancen

Es steht besser um die Weltwirtschaft als es scheint

Geht es um die Weltwirtschaft, steht der Handelskrieg zwischen den USA und China bzw. Europa im Mittelpunkt der Berichterstattung. Doch das düstere Bild, das dadurch entsteht, ist sehr einseitig. Es gibt gegenläufige Entwicklungen in der Weltwirtschaft. Und Europa ist ein Treiber.

Der gerade erst erneut forcierte Handelskrieg zwischen China und den USA überlagert eine Reihe positiver Entwicklungen. Um den Welthandel und die internationale Verflechtung der Produktion ist es besser bestellt als es oftmals den Anschein hat.

Direktinvestitionen wachsen langsamer

Viele US-Konzerne haben aufgrund der Steuerreform in den USA Investitionsmittel aus dem Ausland in die USA zurückverlagert. Außerdem nehmen die Direktinvestitionen im Ausland seit der Finanzkrise deutlich langsamer zu als in den beiden Jahrzehnten zuvor. Die Konferenz für Handel und Entwicklung der Vereinten Nationen (UNCTAD) spricht von einem durchschnittlichen Plus in den 90er Jahren von 21%, in der Zeit von 2000 bis 2007 von 8%, seit der Finanzkrise von nur noch 1%.
Die Anzahl regulatorischer Eingriffe steigt. Sie wuchs 2018 auf ein Drittel aller Maßnahmen, die sich auf Auslandsinvestitionen auswirken (112 in 55 Staaten). Das ist die höchste Zahl seit zwei Jahrzehnten.

Viele neue Handelsabkommen

Dagegen schließt die EU gerade ein Handelsabkommen nach dem anderen ab. Zuletzt waren es Kanada und Japan, jüngst Mercosur und Vietnam. Australien und Neuseeland stehen möglicherweise bald bevor. Die Abkommen mit den Mercosur-Staaten und Vietnam könnten schon bald in Kraft treten. Mit 780 Mio. Konsumenten wird der größte Markt der Welt geschaffen. Er umfasst rund ein Viertel der weltweiten Wirtschaftsleistung (gemessen am BIP).

Für europäische Unternehmen öffnet sich in Südamerika ein Markt mit 260 Mio. Konsumenten. Vor allem die Exportindustrien Auto, Maschinenbau und Chemie können sich freuen, weil hohe Einfuhrzölle abgebaut werden. Zudem können sich Unternehmen aus EU-Ländern künftig um öffentliche Aufträge in den vier Mercosur-Staaten (Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay) bewerben. Vor allem bei großen Infrastrukturprojekten werden sie davon profitieren, dass die südamerikanischen Baukonzerne durch Korruptionsskandale erschüttert sind, meint die Sozietät Friedrich Graf von Westphalen & Partner.

Entwicklungsländer nutzen ihre Chance – Afrika und Asien beliebt

Auch viele Entwicklungsländer nutzen ihre Chance. Sie liberalisieren die Möglichkeiten für Direktinvestitionen aus dem Ausland. Laut UNCTAD wurden 2018 insgesamt 40 Investitionsabkommen weltweit unterzeichnet. Afrika und Asien sind besonders beliebt bei multinationalen Unternehmen. Afrika zog 2018 insgesamt 46 Mrd. USD Investitionen an (+11% ggü. 2017), Asien 512 Mrd. USD (+4%).

Verwaltungen bemühen sich um einfachere und schnellere Verfahren

Der Trend zur Vereinfachung oder Straffung der Verwaltungsverfahren für Auslandsinvestitionen setzt sich ebenfalls fort. Mehrere Länder haben neue steuerliche Investitionsanreize geschaffen. Sonderwirtschaftszonen schießen weiter wie Pilze aus dem Boden. Gegenwärtig gibt es in 147 Volkswirtschaften fast 5.400 Sonderwirtschaftszonen. Mehr als 500 neue sind in Vorbereitung.

Der SEZ-Boom ist Teil einer neuen Welle der Industriepolitik. Sie ist eine Reaktion auf den zunehmenden Wettbewerb um international mobile Investitionen. Allerdings heißt es für Investoren aufzupassen: Etliche SWZ haben schlechte Standorte, die hohe Investitionen erfordern oder weit entfernt von Infrastrukturknotenpunkten oder Städten mit ausreichenden Arbeitskräftepotenzialen liegen.

Die Effekte der Öffnung des „Ostblocks" der Eintritt Chinas in die Weltwirtschaft waren ein Ausnahmezustand. Jetzt herrscht Normalität, was die Verflechtung der Weltwirtschaft angeht. Es geht weiter voran, nur deutlich langsamer.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Die ewige Bestenliste der Vermögensmanager für Stiftungen 2025

Klasse mit Kontinuität: Wo Stiftungen richtig liegen

Thumb. Erstellt von Redaktion Fuchsbriefe, Bildquelle: Dall*e
Beständig besser statt einmal glänzen: So lässt sich die diesjährige Auswertung der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz zusammenfassen. Denn in der Welt der Stiftungen zählen nicht nur punktuelle Glanzleistungen, sondern vor allem langfristige Kompetenz, strategische Passung und Verlässlichkeit. Genau das bildet die Ewige Bestenliste 2025 ab – und sie bringt Bewegung in bekannte Verhältnisse.
  • Mit Merz aufs falsche Pferd gesetzt

Politik in der Schieflage

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag
Zurück aus dem Urlaub zeigt sich FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber ein Deutschland im Wandel – doch zu vieles geht politisch weiter in die falsche Richtung. Politische Gegner sollen mit juristischen Mitteln ausgeschaltet, das Verfassungsgericht durch Personalrochaden auf Linie gebracht werden. Der Haushaltsentwurf ist Beweis für ein weiteres gebrochenes Versprechen der Regierung: deutlich mehr zu investieren. Viele Unternehmer nicken das ab, weil die Konjunktur etwas anzieht. Ein Fehler.
  • Fuchs plus
  • Die transparentesten Stiftungsmanager 2025

Transparenz im Fokus: Wie Vermögensverwalter für Stiftungen mit Offenheit und Klarheit nachhaltiges Vertrauen schaffen

Thumb. Erstellt von Redaktion Fuchsbriefe, Bildquelle: Dall*e
Die Stiftung Denkmalpflege Hamburg schrieb 75 Anbieter an und bat sie um eine Anlageidee. 32 Anbieter reagierten mit einem Anlagevorschlag, während 15 Institute schriftlich absagten. Die übrigen Vermögensverwalter lehnten entweder telefonisch ab oder antworteten gar nicht auf das Anschreiben. Handelte es sich bei diesem Verhalten um fehlende Transparenz, Desinteresse oder ein Kommunikationsdefizit?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Krypto-Trends 2025: DePIN, RWA und KI-Investitionen im Aufwind

Starke Nischen im Krypto-Markt 2025

© picture alliance / Zoonar | Vladimir Kazakov
Trotz der verhaltenen Stimmung am Krypto-Markt zeigen 2025 einige Sektoren, wie DePIN, RWA und KI-Krypto-Anwendungen, besondere Stärke. DePIN verknüpft Blockchain mit realer Infrastruktur, während RWA Projekte reale Finanzprodukte digital abbilden. KI-Kryptos bieten zudem spannende Anwendungsfälle. Diese Entwicklungen ziehen institutionelles Interesse an und zeigen Potenzial über den kurzfristigen Marktzyklus hinaus.
  • Fuchs plus
  • Auswirkungen auf den australischen Dollar und Anlagemöglichkeiten

RBA überrascht mit stabilen Zinsen

© filipefrazao / iStock
Down Under liefert ein gemischtes Bild. Der Handelsstreit mit den USA sorgt für schlechte Stimmung, obwohl die USA nur gut 5% der Exporte Australiens auf sich vereinen. Viel wichtiger für australische Exporte ist China das mit einem Anteil von 37% dominiert. Zuletzt wurde die Einführung von Zöllen auf Kupfer kolportiert. Dennoch boomen Inlandskonjunktur und Zuversicht bei Unternehmen. Der Häusermarkt zieht an und der Konsum läuft. Gut für den Aussie und für Anlagen in Australien.
  • Fuchs plus
  • Wachstum, Handelsstreit und Investitionschancen

Indiens Wirtschaftswachstum: Spitzenreiter in Asien trotz Handelsstreit

© caifas / stock.adobe.com
Im Mai überraschte die indische Notenbank mit einer Zinssenkung, während die USA mit neuen Steuermaßnahmen den Handelsstreit anheizen. Indiens Wirtschaft, mit beeindruckendem Wachstum und positiven Realzinsen, bleibt robust. Erfahren Sie mehr über die Auswirkungen auf den Finanzmarkt und die Chancen bei HDFC und Reliance Industries in unserem ausführlichen Bericht.
Zum Seitenanfang