EU-Energieausschuss will Gasnetz für Wasserstoff öffnen
Die Mitglieder des Energieausschusses des EU-Parlaments wollen der Wasserstoff-Wirtschaft den Weg ebnen. Wasserstoff soll auf regionaler Ebenen in bestehende Gasleitungen beigemischt werden können. Mit diesem Beschluss stellt sich der Ausschuss gegen die EU-Kommission und den EU-Rat.
Der Energieausschuss des Europäischen Parlaments hat sich gegen den Vorschlag der EU-Kommission gestellt und eine wichtige Weichenstellung für die Wasserstoff-Wirtschaft vorgenommen. Im Ausschuss haben die Mitglieder beschlossen, dass es keine eigentumsrechtliche Trennung des Gas- und Wasserstoffnetzes auf Verteilnetzebene geben soll. De facto macht der Energieausschuss damit den Weg für die Beimischung von Wasserstoff in die Gasnetze frei. Stadtwerke und kommunale Energieversorger können nun darauf hoffen, ihre bestehenden Gasnetze auch für den Transport von Wasserstoffgas nutzen zu können. Hätte es eine Trennung gegeben, wären die Investitionen für viele kommunale Energieversorger nicht zu stemmen gewesen. Nun kann die bereits vorhandene Leitungsinfrastruktur genutzt werden. Von der Verteilung von Wasserstoff (H2) auf lokaler Ebene über das bestehende Gasnetz würden in Deutschland etwa 1,8 Millionen Unternehmen profitieren, die über dieses Netz angeschlossen sind.
Fazit: Die Experten des Energieausschusses haben ihre Entscheidung parteiübergreifend getroffen. Die Positionierung des EU-Rates, der ein gemeinsames Verteilnetz bisher ablehnt, steht noch aus.