Fuß in der Tür
Kuba wird bestenfalls mittelfristig für unternehmerische Engagements interessant. Dennoch hat aus Europa und Lateinamerika ein kleiner Run auf die Insel eingesetzt.
Etliche Firmen möchten den US-Amerikanern durch zeitnahe Erschließung des kubanischen Marktes zuvorkommen. Denn noch müssen US-Firmen Restriktionen bei der Geschäftstätigkeit in Kuba beachten (etwa US-Hotelketten). Zudem müssen Kubaner amerikanische Firmen bar bezahlen. Sie dürfen ihnen – anders als bspw. europäischen Unternehmen – keinen Kredit gewähren. Unternehmer, die in Kuba Chancen sehen, schließen sich oft zusammen, um bestehende Kontakte mit zu nutzen. Casa Alemania etwa versteht sich als Multiplikator für Deutsche wie Kubaner. Kooperationsmodelle und Investitionsmöglichkeiten werden auf der Messe Feria Havana (Fihav) ausgelotet. Bereits im letzten Jahr war das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) mit einem Deutschen Pavillon präsent. Für diesen November sind 55 Aussteller angemeldet. Die kubanische Regierung genehmigt nur Projekte mit heimischer Wertschöpfung. Sie sollten in der Prioritätenliste der Kubaner zudem möglichst weit oben stehen, etwa Lösungen im Erneuerbare-Energien-Bereich und im Tourismus.
Fazit: Kuba wird bestenfalls perspektivisch interessant, insbesondere auch als Sprungbrett für weitere Engagements in Lateinamerika.