Bank von England gibt Dividenden frei
Die Bank von England (BoE) hat den bisher gültigen Dividenden-Stopp für Banken vollständig aufgehoben. Die britische Zentralbank hat damit die während der Corona-Krise verhängten Beschränkungen für die Auszahlung von Dividenden und das Verbot von Aktienrückkäufen aufgehoben. Der Finanzsektor ist in den Augen von Notenbankgouverneur Andrew Bailey belastbar genug, um schweren wirtschaftlichen Verwerfungen als Folge von Covid-19 standhalten zu können. Die jüngste Entscheidung der Bank von England betrifft vor allem die größten britischen Banken – Barclays, HSBC, Lloyds, NatWest und Standard Chartered.
Die Bank von England hatte im April 2020 den Banken verboten, Dividenden zu zahlen. Insgesamt schütteten die Institute daraufhin Dividenden in Höhe von insgesamt 7,5 Milliarden Pfund nicht aus, um die Kreditvergabekapazität nicht zu gefährden und potenzielle Verluste zu vermeiden. Bereits im Dezember 2020 hatte die Bank von England begonnen die strengen Beschränkungen zu lockern und den Banken erlaubt, wieder in gewissem Umfang Geld an ihre Aktionäre auszuschütten. Dennoch wurden damals noch enge Grenzen gezogen. So sollten die Dividenden nicht über 0,2% der risikogewichteten Aktiva zum Jahresende 2020 oder über einem Viertel des Gewinns der Jahre 2019 und 2020 liegen. Das Financial Policy Committee (FPC) der BOE erklärte nunmehr, dass die außerordentlichen Leitplanken für Aktionärsausschüttungen nicht mehr notwendig sind, nachdem der jährliche Stresstest der finanziellen Gesundheit der Banken stattgefunden habe.
Die britischen Geldhüter folgen der amerikanischen Federal Reserve. Die EZB wird im Oktober den Dividenen-Stopp aufheben.