DAX nimmt 12.000 Punkte ins Visier
Die Hausse an der Börse läuft richtung 12.000 Punkte. Motor ist die EZB.
Die Jahresendrally läuft. Dabei hat der DAX nun auch den technischen Widerstand bei 11.200 Zählern überfahren. Nun ist der Blick klar auf die runde Marke von 12.000 Punkten gerichtet. Die politischen Börsen nach der Eskalation zwischen Russland und der Türkei hatten wie so oft kurze Beine. Nach dem Bomberabschuss durch die Türkei ging der DAX auf Tauchstation. Aber wie schon vergangene Wochen kamen sofort Kauforders in den Markt und sammelten die preiswerteren Stücke ein. Der Motor der Hausse ist weiter die Hoffnung auf eine Ausweitung der Anleihenkäufe durch die EZB. Auch darüber gab es neue Spekulationen. Auffällig ist dabei, dass die DAX-Notierung nach oben klettert, die Anleihenrenditen für den Bund aber wieder deutlich nach unten gerutscht sind. Seit Anfang November ist die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe von 0,72 auf aktuell 0,42% gerutscht. Die Börsianer spekulieren faktisch per Termin. Nächsten Donnerstag (3.12.) wird die Europäische Zentralbank (EZB) zu ihrer nächsten Zinsentscheidung zusammenkommen. Eine Zinsänderung steht freilich nicht an, möglicherweise aber eine neue Aussage zum Anleihenkaufprogramm. Ursprünglich sollte es bis mindestens September 2016 laufen. Wir rechnen aber nicht damit, dass die europäischen Währungshüter Fakten schaffen. Die Augen der Händler werden dann zwei Wochen weiter nach vorn sehen. Am 16.12. tagt die US-Notenbank und der Markt spekuliert hier auf eine erste Zinserhöhung. Die Mehrheit der Beobachter rechnet mit einem kleinen Zinsschritt. Der soll das Signal liefern, dass die US-Konjunktur ordentlich anzieht. Auch das dürfte dann als Argument für die weitere Kursentwicklung angeführt werden. Auf der Währungsseite wirkt das Auseinanderdriften der Notenbankpolitiken kräftig. Der Euro ist wie erwartet wieder stärker unter Druck gekommen. Die Parität zum Dollar rückt in greifbare Nähe. Fällt der Wechselkurs unter 1,05 EUR/USD, geht es für den Euro noch eine Etage tiefer. Auch der Ölpreis bleibt unter Druck. Das Schwarze Gold kann sich gerade noch über dem jüngsten Tief von 42,50 US-Dollar je Fass (Sorte Brent) halten. Sinkt der Ölpreis darunter, dann ist ein Rutsch in Richtung 30 Dollar je Fass nicht auszuschließen. Zwar wabern Gerüchte durch den Markt, dass Saudi-Arabien die Förderung drosseln könnte. Den Preis treibt das aber noch nicht. Die Folge dieser Konstellation ist, dass die europäischen Börsen in den nächsten Wochen sogar noch den Turbo anschalten könnten. Billiges Öl (aufgrund eines hohen Angebots) stützt die Chemiebranche, Produzenten und auch die Verbraucher bei jedem Tankstellenbesuch. Exporteure kaufen sich mit dem billigen Euro global Wettbewerbsvorteile ein.
Fazit: Die Jahresendrally läuft und wird von fundamentalen und technischen Faktoren angetrieben. Der DAX wird die Marke von 12.000 Punkten ins Visier nehmen. Fahren Sie mit und stocken Sie an schwachen Tagen weiter in unterbewerteten Papieren auf.