Konzentration im Strommarkt
RWE und E.on grenzen mit der Übernahme von Innogy durch E.on ihre Geschäftsfelder ab. Jeder der Konzerne konzentriert sich künftig auf ein Kerngeschäft. E.on bleiben die Stromnetze und der Vertrieb, also der Endkundenzugang. Bei RWE verbleibt die Energieerzeugung. Herausforderungen wie die Digitalisierung des Netzes lassen sich einfacher managen, wenn ein Unternehmen spezialisiert ist.
RWE wird zum drittgrößten alternativen Stromerzeuger Europas. Windparks und Wasserkraftwerke sind sein Metier. Neben den Erneuerbaren wird die Stromspeicherung für RWE zum Zukunftsmarkt. Außerdem verbleibt ein großer Bereich konventioneller Energieerzeugung (Braunkohle, Kohle, Erdgas, Atom). RWE kann damit in den nächsten zwanzig Jahren die Nachfrage nach konventionell erzeugtem Strom befriedigen (FB vom 8.3.).
Fokus auf Neugeschäft
E.on kann nun besser auf Neugeschäft im Strommarkt setzen. Dazu gehören Ladesäulen und die Verbindung von Kleinerzeugern (Dach-Solaranlagen, u.ä.) zu virtuellen Kraftwerken.
Und es gibt noch einen Nebeneffekt des Geschäfts. Ausländische Anbieter wie die französische Engie (die Interesse an Innogy zeigte) werden vom deutschen Strommarkt ferngehalten.
Fazit: Der Schritt ist sinnvoll. Durch die Konzentration auf ein Kerngeschäft können die Konzerne ihre Kosten senken. Die Aussichten und das recht niedrige KGV machen sie zu attraktiven Papieren.
Hinweis: Einen vertiefenden Blick machen wir am kommenden Donnerstag in Fuchs-Kapitalanlagen.