Begrenzter Effekt
Zypern will seine Kapitalverkehrskontrollen bis Ende des Jahres vollständig aufheben.
Zypern will seine Kapitalverkehrskontrollen bis Ende des Jahres vollständig aufheben. Das verkündete die zyprische Notenbank. Die Kontrollen waren im März 2013 im Zuge des Rettungspakets eingeführt worden, um einen vollständigen Kollaps des Bankensystems der Insel zu verhindern. Damals wurden erstmals auch Bankkunden mit Einlagen von über 100.000 Euro an den Kosten beteiligt. Seitdem gilt Zypern als Blaupause für künftige Bankenabwicklungen. Die Erfahrungen zeigen aber, dass die Kapitalverkehrskontrollen den Abzug von Geldern aus Banken nicht gestoppt haben. Seit März 2013 sind die Einlagen von Privathaushalten und Unternehmen um knapp 10 Mrd. gesunken. Das sind fast 20%. Außerdem wurden Festgelder in kurzfristige Einlagen umgewandelt, um bei einer Eskalation sofort abgehoben werden zu können. Bemerkenswert ist zudem, dass bereits vor dem Bail-In (März) erhebliche Gelder aus Zypern abgeflossen sind.
Fazit: Zypern zeigt, dass Kapitalverkehrskontrollen eine Kapitalflucht nur abmildern können.