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Argentinien in der Krise

Hohe Abschläge für Argentinien-Investoren

In Argentinien geht es heftig zur Sache. Die Inflation explodiert, genauso wie der Aktienindex des Landes. Für Investoren, die Nerven und Zeit haben, gibt es aber durchaus einige Anlagechancen.

Der Wertverfall des Argentinischen Peso hat sich im zurückliegenden Halbjahr nochmals deutlich beschleunigt. Notierte die Devise gegenüber dem Euro im Juni noch bei 272 EUR|ARS, stehen heute 927 EUR|ARS auf der Kurstafel. Die einzige Möglichkeit für Argentinier, sich vor dieser dynamischen Entwertung zu schützen, ist die Flucht in Sachwerte. Das ist auch am Aktienindex Merval abzulesen, der im selben Zeitraum von 400.000 auf in der Spitze bis 1,3 Mio. Punkte zugelegt hat.

Hoffnung weicht Realität

Der als Heilsbringer gefeierte neue Präsident Javier Milei sieht sich und seine harte Politik vermehrt im Kreuzfeuer von Protesten. Demonstranten beklagen den Sparkurs und die Reformen für den Arbeitsmarkt. Die Inflation ist im Januar auf 254,2% gesprungen und erreichte damit einen neuen Rekord. 

Ob Milei das Land mit seiner Schocktherapie tatsächlich aus der Krise führen kann ist ungewiss. Mittlerweile bereuen viele Anhänger ihre anfängliche Unterstützung für Milei. Der Internationale Währungsfonds (IWF) steht jedoch hinter den Reformen. Allerdings braucht der Präsident für die Umsetzung seiner Politik die Unterstützung der Opposition und der Bevölkerung, an denen es aktuell fehlt.

Discount nach der Abwertung

Dennoch dürfte es mittelfristig zu einer Verbesserung der wirtschaftlichen Situation in Argentinien kommen - unter anderem mit Hilfen des IWF. Die in der Zwischenzeit abgestürzte Währung gibt ausländischen Investoren einen Bewertungsabschlag. Insbesondere kommen Aktien führender Unternehmen als Anlageziel in Frage. Die sind in der Regel als ADR oder GDR in Deutschland handelbar.

Mit einigen Blue Chips können Anleger durch die Krise fahren und perspektivisch hohe Gewinne machen. Pampa Energia (GDR - WKN A0LEB0) ist eine Energieholding, die neben eigenen Stromnetzen auch Kraftwerke betreibt und Öl fördert sowie petrochemische Produkte vermarktet. Das eigentümergeführte Unternehmen erwartet nach einem Umsatzsprung von mehr als 180% in 2024 ein weiteres Umsatzwachstum von 30%. Das Unternehmen ist mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 1,5 bewertet. 

Energie- und Bank-Aktien

Ebenfalls im Energiebereich tätig ist YPF (ADR - WKN 886738). YPF ist die führende Ölgesellschaft des Landes, an der der Staat 51% der Anteile hält. Das Preis-Buch-Verhältnis liegt bei unter 0,7 und gemessen am Umsatz wird das Unternehmen mit weniger 50% bewertet. 

Wer vor Finanzwerten nicht zurückschreckt findet mit der Banco BBVA Argentina (ADR – WKN A2PU68) eine weitere Alternative. Mehr als 66% der Anteile hält die spanische BBVA. Trotz des massiven Kursanstiegs beziffert sich das Kurs-Buch- und Kurs-Umsatz-Verhältnis nur bei 0,8 und 0,9.

Anleihe-Auswahl begrenzt

Die Auswahl an Anleihen ist begrenzt. Unter den supranationalen Emittenten bietet die EBRD einen Kurzläufer mit Fälligkeit am 28. Mai diesen Jahres (WKN A3HLNX). Bei einem Kurs von 96% und einem Kupon von 175% ergibt sich eine Rendite von 182,3%, die durch eine mögliche weitere Währungsabwertung geschmälert wird. Moody`s hat das Papier mit einem Aaa geratet.

Fazit: Risikobereite Investoren haben trotz der Turbulenzen und des Währungsverfalls Chancen bei argentinischen Aktien. Diese gibt es mit einem hohen Abschlag. Mit einem schrittweisen Kauf werden Timing-Risiken reduziert. Eine Portfoliobeimischung sollte mit einem mittel- bis langfristigen Anlagehorizont haben.
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