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USA oder Europa: Wer macht den ersten Zinsschritt?

OECD warnt vor zu frühen Zinssenkungen

Die OECD hat gerade Wasser in den Wein derjenigen gegossen, die weiter auf schnelle Zinssenkungen spekulieren. Zwar haben sich die Erwartungen für einen ersten Zinsschritt der US-Notenbank von März in Richtung Sommer verschoben. Die Zinshoffnungen sind aber nach wie vor groß. Ohnehin gibt es zunehmende Spekulationen am Markt, dass die EZB deutlich vor der Fed die Zinsen senken könnte. Das gibt eine neue Perspektive für Euro und Dollar.

Die OECD hat die Notenbanken davor gewarnt, die Leitzinsen zu früh zu senken. Die Zinserwartung der Organisation ist, dass die USA frühestens im dritten Quartal 2024 die Zinsen senken werden. In der Eurozone könnte der Leitzins sogar bis Mitte 2025 auf dem hohen Niveau bleiben. Auf welches Zins-Szenario es zuläuft, dürfte heute (Freitag) klarer werden. Dann werden in den USA die revidierten Inflationszahlen für das abgelaufene Kalenderjahr publiziert. Sollte die Preisentwicklung wie im Vorjahr über der ursprünglichen Datenerhebung liegen, dürften weitere Zins-Seifenblasen platzen.

Europa folgt den USA

Die EZB dürfte mit ihrer ersten Zinssenkung nach der Fed starten - so die derzeitige Markterwartung. Allerdings kommen allmählich Spekulationen auf, dass die EZB doch vor der Fed agieren könnte. Schwache Wachstums- und Inflationszahlen im Vergleich zur USA erhöhen Monat für Monat die Wahrscheinlichkeit dafür. Schwächere Einzelhandelsumsätze, ein gefallener Einkaufsmanagerindex für den Service und schwächere Erzeugerpreise unterstützen diese Argumentation.

In diesem Umfeld sehen wir für kurzfristige Zinspapiere ein Kursrisiko. Noch mehr betrifft dies langlaufende Anleihen. Sollte sich die Inflation als hartnäckiger erweisen (was wir erwarten), dürften die jüngsten Kursgewinne rasch pulverisiert werden. Die Marktbreite bei den Aktien lässt ohnehin zu wünschen übrig (vgl. FK vom 8.2).

Optionsscheine und Knock-Outs

Kurzfristig sehen wir daher weiter den Dollar in der Vorhand gegenüber dem Euro. Um von einer weiteren Festigung des Greenbacks zu profitieren, kommt z.B. ein Optionsschein von JP Morgan (WKN JLBHXC) in Frage. Der Warrant mit einem Hebel von gut 17 hat eine Basis von 1,10 und läuft noch bis zum 20. Dezember dieses Jahres. Bei einem aktuellen Kurs von 2,98 Euro beziffert sich das Aufgeld auf 0,85%. Für kurzfristig orientierte Trader ist auch ein Knock-Out eine Option. JP Morgan bietet mit der WKN JK1VM0 einen Short mit Basis und K.O-Schwelle bei 1,10 und einem Hebel von knapp 44.

Fazit: Trotz des kurzfristigen Rückenwindes ist der Dollar nicht stark. Sollte sich die Geopolitik zuspitzen oder der Aktien- und Anleihemarkt unter Druck geraten, punktet der Dollar zusätzlich mit dem Safe-Haven-Status. Das Zwillingsdefizit und die ausufernde Staatsverschuldung werden den Dollar langfristig aber schwächen.
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