Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1354
Rumänien auf den Spuren der Türkei

Rumänien wird zu einem Risiko für Anleger

In Rumänien laufen ähnliche Entwicklungen wie in der Türkei. Ein politischer Egomane höhlt den Rechtsstaat aus und nimmt massiven Einfluss auf die Wirtschaft. Das wirkt sich negativ aus und wächst zu einem erheblichen Risiko an.

Die jüngste Entwicklung in Rumänien weist eine verblüffende Ähnlichkeit mit der Türkei auf. Hier werden die Probleme ebenfalls durch einen politischen Egomanen – Liviu Dragnea, dem Chef der Regierungspartei – und dessen persönlichen Ambitionen verursacht. Dragnea wurde bereits wegen Wahlfälschung rechtskräftig verurteilt. Er darf daher nicht selbst Regierungschef werden. Daher erledigt seine Parteifreundin Viorica Dancila pro forma diesen Job. Allerdings droht Dragnea eine (in erster Instanz gerade erfolgte) weitere Verurteilung wegen Korruption. Die will er natürlich verhindern.

Dragnea lässt völlig bedenkenlos den Rechtstaat aushöhlen. Diese Politik seiner Kumpane stößt allerdings auf wachsendes Misstrauen in der Bevölkerung und zunehmenden Widerstand innerhalb der politischen Klasse. Dragnea versucht durch wirtschaftliche Erfolge gegenzuhalten und damit die Zustimmung zu seiner Politik zu erzielen und abzusichern.
Er setzt auf eine Strategie des Wachstums um jeden Preis. In der Praxis bedeutet das starken politischen Druck auf die Notenbank zugunsten einer lockeren Geldpolitik und eine extrem expansive Fiskalpolitik mit hohen und wachsenden Staatsdefiziten.

So stellt die rumänische Regierung bis 2020 weitere Steuersenkungen sowie steigende staatlichen Pensionen in Aussicht. Der so geschaffene Nachfrageüberhang lässt das Defizit der Leistungsbilanz rapide anwachsen. Er lag für Januar bis April dieses Jahres um 15% über dem Vorjahreszeitraum.

Gleichzeitig zieht die Inflation steil an. Sie liegt aktuell mit 5,4% deutlich über dem Ziel (2,5%) und auch klar oberhalb des Toleranzbereichs (Obergrenze 3,5%). Die Währungshüter sind angesichts des politischen Drucks nicht bereit, ihre Leitzinsen (aktuell 2,5%) seit der letzten Erhöhung von Anfang Mai nachzuziehen.

Fazit:

Noch liegen die rumänischen Probleme im Schatten anderer internationale Krisenherde. Das kann sich aber schnell ändern, wenn sich der politische Konflikt weiter zuspitzt.

Empfehlung:

Wir revidieren unsere bislang positive Einschätzung (zuletzt 11.5.) und raten zum Ausstieg.

Meist gelesene Artikel
  • Der Münchhausen aus dem Sauerland oder: Die Lüge als Staatsräson

Friedrich Merz spielt mit der Demokratie

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag FUCHSBRIEFE
Lüge und Wortbruch sind in der Politik allgegenwärtig – Niccolò Machiavelli (1469–1527) hatte sie einst zum Handwerkszeug des cleveren Machtpolitikers erklärt. Doch was unterscheidet die Dreistigkeit eines Donald Trump von der „Weisheit“ eines Friedrich Merz? FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber wirft seinen Blick auf die „Kunst der politischen Täuschung“ in Deutschland. Er offenbart unbequeme Wahrheiten und wirft die Frage auf: Welche Lügen akzeptieren Wähler noch – und welche nicht mehr?
  • Fuchs plus
  • Klimaneutralität im Grundgesetz: Ein Blick in die Zukunft

Klimaschutz-Kritiker können zu Verfassungsfeinden werden

Die grundgesetzliche Festschreibung des Ziels "Klimaneutralität bis zum Jahr 2025" wird Wohlstand in erheblichem Ausmaß vernichten. Es wird eine Gesetzesgrundlage geschaffen, mit der zahlreiche wirtschaftliche Entscheidungen massiv beeinflusst und gesteuert werden. Außerdem besteht das Risiko, dass die Festschreibung im Grundgesetz zu großen Eingriffen in persönliche Freiheiten führen wird. FUCHSBRIEFE wagen einen Blick in die Zukunft.
  • Alarm am Anleihemarkt

Friedrich Merz kurbelt die Inflation an

Die EZB hat gestern ihr Bekenntnis zur Staatsfinanzierung abgelegt. Statt Vorsicht walten zu lassen, unterstützt sie den von Deutschland und Europa eingeschlagenen expansiven fiskalischen Kurs durch die Verbilligung des Geldes. Das kann nur eine Folge haben: anziehende Geldentwertung. Die Anleihenrenditen schießen bereits nach oben.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Euro, Dollar & Schulden: Wer 2025 als Sieger hervorgeht

Höhere Zinsen, schwacher Euro: Europas riskante Zukunft

Die weltweite Schuldenlast steigt weiter rasant an. Besonders Europa und Deutschland stehen vor einer kritischen Phase: Höhere Zinsen, wachsende Refinanzierungsrisiken und eine unklare Währungsentwicklung setzen die Finanzmärkte unter Druck. Wie sieht die Prognose für 2025 aus – und welche Konsequenzen sollten Anleger ziehen?
  • Fuchs plus
  • Viele Notenbanken lavieren zwischen Wachstumssorgen und Inflationsdruck

Geldhüter im Stagflations-Nebel

Die internationalen Notenbanken stehen vor großen Herausforderungen, die die Forex-Märkte in den nächsten Wochen prägen werden. Während die US-Notenbank die Zinsen konstant hält, warnt sie vor einer möglichen Wirtschaftsabschwächung. In Europa und Großbritannien sind ähnliche Unsicherheiten spürbar, mit wachsender Sorge vor Stagflation. Die Märkte rätseln, welche Richtung die Geldpolitik einschlagen wird.
  • Fuchs plus
  • Vietnamesischer Dong bekommt Unterstützung

Anlagechancen in Vietnam

Das vergangene Jahr brachte Vietnam bedeutende politische Veränderungen, während die Wirtschaft floriert: ein beeindruckendes BIP-Wachstum von über 7% und hohe ausländische Investitionen. Die Regierung setzt auf ehrgeizige Ziele bis 2045. Auch der Tourismus boomt, und die Inflation zeigt interessante Entwicklungen. Diese Entwicklungen bieten Vietnam-Anlegern Chancen.
Zum Seitenanfang