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Taiwans Wirtschaft läuft rund

Wachstum und Inflation ziehen an

Der weltweite Technologiewettlauf ist voll entbrannt. Vor allem mit ihrer Halbleiterkompetenz haben sich Unternehmen wie TSMC ihren Ruf aufgebaut und hohe Wettbewerbshürden etabliert. Das Exportpowerhouse Taiwan bietet für Investoren im Tech-Sektor spannende Möglichkeiten an deren Erfolg und der starken Devise zu partizipieren.

Die Notenbank in Taiwan reagiert mit einer überraschenden Zinserhöhung auf den Inflationsdruck. Die Geldhüter hoben die Zinsen um 12,5 Basispunkte auf 2% an. Die Inflation war im Februar auf mehr als 3% gesprungen und hatte im März noch bei 2,14% gelegen. 

Die Inflationsentwicklung passt zur Konjunktur. Die schätzen die Währungshüter optimistisch ein. Das Wachstum revidierte die Notenbank für 2024 von 1,8% auf mehr als 3,2% nach oben. Diese Wachstumsaussichten erhöhen auch die Kurschancen des Taiwan-Dollar. 

Langfristiger Aufwertungstrend intakt

Der Aufwertungstrend gegenüber dem Euro ist seit November 2009 intakt. Die Gegenbewegung aus der kurzfristigen Abwertung seit August 2022 verliert derzeit an Momentum und stößt bei knapp 35 EUR|TWD an eine Unterstützung. Damit sind die Chance auf einen Test der Widerstandsmarke bei 32,8 EUR|TWD vom Mai 2023 hoch. Die Währung hat somit ein Aufwärtspotenzial von gut 5%. Daran können Investoren mit in Taiwan gelisteten Aktien über ADRs und GDRs auch indirekt partizipieren.

Taiwan ist ein Eldorado für Tech-Fans. Ein prominentes Beispiel dafür ist die 1974 gegründete Hon Hai Precision Industry, auch bekannt als Foxconn. Der führende Hersteller für Elektronik (Handys, Laptops, Spielekonsolen) ist mit nahezu 1,3 Mio. Mitarbeitern auch einer der größten Arbeitgeber der Welt. Die Hälfte des Geschäfts stemmt Apple. Neben IPhones werden auch IPads oder MacBooks hergestellt. Die Aktie ist als GDR (WKN A2N7M5) in Deutschland handelbar. Die Bewertung ist mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp 13 moderat und die in Aussicht gestellte Dividende ist mit gut 4% attraktiv.

Defensiver mit Telekom

Ein defensives Tech-Investment ermöglicht die Aktie von Chunghwa Telecom. Der über ein ADR (WKN A1H4PX) gehandelte taiwanesische Telekom-Marktführer macht mehr als 60% seiner Umsätze mit Privatkunden. Der Staat ist mit mehr als 35% größter Aktionär. Mit nahezu 73% Eigenkapitalquote ist die Bilanz solide. Der wachsende Cash-Flow ist die Basis für eine kontinuierlich steigende Dividende, die dieses Jahr voraussichtlich bei 3,9% liegt.

Diversifikation mit und ohne Ausschüttung

Wer sich eine breitere Streuung wünscht wird, bei Ishares und Xtrackers fündig. Beide Gesellschaften bieten attraktiv gepreiste ETFs. Die ausschüttende Variante (WKN A0HGWE) wird von der Blackrock-Tochter gemanagt. Für eine jährliche Gesamtkostenquote von 0,74% erhält der Investor ein Exposure auf den MSCI Taiwan 20/35. Der halbjährlich ausschüttende und physisch replizierte ETF setzt auf große und mittelgroße Werte und wies zuletzt eine Rendite von 1,7% p.a. auf. 

Die hohe Technologiegewichtung hebt die Bewertung des Portfolios an. Das ist mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 21 nicht billig. Größte Einzelposition ist TSMC mit nahezu 33% Gewicht. Der IT-Sektor ist mit mehr als 70% repräsentiert, Finanzdienstleistung mit nur knapp 16%. Die thesaurierende und ebenfalls physisch replizierte ETF-Variante von Xtrackers (WKN DBX1MT) weist bei ähnlichen Gewichtungen eine Gesamtkostenquote von 0,65% p.a. auf.

Fazit: Taiwan bietet Anlegern gute Chancen auf Wechselkurs- und Kursgewinne. Bei einem Investment sollte die hohe Korrelation zur NASDAQ beachtet werden. Mittelfristig könnten auch geopolitischen Unwägbarkeiten (Konflikt mit China) ein erhebliches Risiko sein.
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