Teurer Schein
Das Staatsanleihen-Ankaufprogramm der EZB könnte zum Verlustgeschäft für den deutschen Steuerzahler werden.
Die Bundesbank wird ab März Monat für Monat 12,3 Mrd. Euro Bundesanleihen am Sekundärmarkt ankaufen müssen. Das sind 148 Mrd. Euro pro Jahr. Die Finanzagentur des Bundes begibt beispielsweise in diesem Jahr nur 186 Mrd. Euro. Die Unternehmen der Versicherungswirtschaft wie auch die Pensionskassen werden kaum „Material“ an die Bundesbank abgeben. Sie müssen vor allem darauf achten, ihre Zinszahlungsverpflichtungen erfüllen zu können. Die Verkäufe würden zwar hohe Einmalgewinne aufgrund der hohen Marktkurse deutscher Staatsanleihen bringen. Jedoch müsste das Kapital zum Erwerb neuer Anleihen eingesetzt werden, die wiederum nur sehr niedrige Zinskupons ausweisen. Die Bundesschuldenagentur darf keine Neuemissionen an die Bundesbank verkaufen. Also wird die Bundesbank auf die Bankenwelt angewiesen sein. Und ihr ein schönes Zusatzgeschäft bescheren. Etliche am Markt befindliche Papiere bringen heute schon eine negative Rendite. Denn ihr Kurs ist so hoch, dass die laufende Verzinsung den Kaufpreis bis Endfälligkeit der Papiere nicht mehr einspielt.
Fazit: Je nach Ausgestaltung des EZB-Mandats kann es passieren, dass die Bundesbank die Marktkurse sogar noch selbst nach oben treibt. Sie sorgt also am Ende selbst dafür, dass der Steuerzahler Verluste erleidet.