Goldman Sachs und Venezuela
Staatsanleihen werden als extrem spekulativ eingeschätzt. Trotzdem setzt Goldman Sachs auf Venezuela. Das Land mit den größten Ölreserven der Welt, ist potenziell eines der reichsten Länder.
Goldman Sachs macht mit seinem Venezuela-Geschäft Schlagzeilen. Aber die Anlage-Idee hat etwas für sich. Denn Venezuela ist auch das Land mit den höchsten nachgewiesenen Ölreserven weltweit. Potenziell ist es also eines der reichsten Länder der Welt.
Aktuell wankt das Land gewaltig. Devisenreserven sind kaum noch vorhanden. Die Inflationsrate dürfte in diesem Jahr laut IWF auf mehr als 700% steigen. Die Wirtschaft ist seit Jahren in tiefer Rezession gefangen. Der tiefe Fall des Ölpreises und jahrelange Misswirtschaft haben dem südamerikanischen Land stark zugesetzt. Knapp 95% aller Exporte sind Rohöl. Auf der anderen Seite ist Venezuela abhängig von Importen (Nahrungsmittel, Waren des täglichen Bedarfs, Medikamente).
Die Angst vor einem Staatsbankrott spiegelt sich in den Staatsanleihen. Diese werden von Ratingagenturen wie Moody`s und S&P als extrem spekulativ eingestuft. Trotz klammer Kassen wurden alle Papiere aber bisher regelmäßig bedient und zurückgezahlt.
Die „Goldmänner“ spekulieren politisch umstritten darauf, dass Venezuela nicht pleitegeht. Geht die Idee auf, ist die Rendite stattlich. Die Restlaufzeit der o. g. Anleihe ist überschaubar. Das Papier ist ab 2020 bis 2022 zu je einem Drittel zur Rückzahlung fällig. Zudem notiert der Bond in US-Dollar und wirft 12,50% p.a. nominal ab.
Empfehlung: Das Papier ist eine hochspekulative Depotbeimischung mit Totalverlustrisiko.