Finanzspritze für Zahnärzte
Au Backe – Investoren entdecken die Dentalbranche als neuen Gewinnbringer. Zielgruppe: gründungswillige Ärzte (sie holen sich so Start-up-Unterstützung), Praxiszentren und niedergelassene Ärzte. Die neuen Herren fungieren als Geschäftsführer und schauen auf die Zahlen. Zahnärzte, bisher Chefs ihrer Praxen, sind neuerdings „ärztliche Leiter".
Der Dentalmarkt befindet sich im Umbruch. So mancher Dentist sucht so seine Chance, die Praxis auch nach seinem (altersbedingten) Abgang weiterbestehen zu lassen. Lukrative Weiterverkäufe an andere Zahnärzte sind längst nicht mehr die Königslösung zur Altersabsicherung. Gründungswillige haben die Chance, Medizinische Versorgungszentren (MVZ) für rein zahnärztliche Leistungen zu etablieren. „Das ermöglicht neue Entwicklungschancen, die den Dentalmarkt verändern dürften", heißt es bei dzw (Portal für dentales Praxiswissen).
Welche Chancen ergeben sich?
- keine Beschränkung bei Anzahl von angestellten Zahnärzten
- flexible Arbeitszeitmodelle (attraktive Arbeitsplätze)
- Haftungsbefreiung bei GmbH
- rechtssicheres Vorgehen anstatt komplizierter rechtlicher Umgehungsmodelle für Großpraxen
- viele/alle zahnmedizinischen Fachrichtungen in einem Zentrum möglich
- Synergien bei großen Einheiten (Personal, Geräte, starke Verhandlungsposition etc.)
- geringeres unternehmerisches Risiko, Investitionen/Expansionen gemeinsam plan- und durchführbar
- Exitstrategie für Praxisabgeber, die wirtschaftlich beteiligt bleiben, ohne selbst (noch) zu praktizieren
- zahlreiche steuerliche Privilegien
Fazit: Eine zweischneidige Sache. Ein Modell für geschäftstüchtige Ärzte – aber mit dem Potenzial, Patienten dauerhaft zu verprellen.