Schlecht ausgelastet
Deutsche Betriebe halten sich mit Investitionen zurück. Aussicht auf Besserung ist nicht in Sicht.
Die Kapazitäten in Deutschland sind unterdurchschnittlich ausgelastet. Im langjährigen Durchschnitt sind es 85%, derzeit dagegen nur 83,9%. Dies erklärt nach einer Analyse der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) die Investitionszurückhaltung der Wirtschaft. Die Lage wird sich in diesem Jahr kaum zum Besseren wenden. Die KfW rechnet mit einem Zuwachs der Ausrüstungsinvestitionen von 0,9%. Bei einem Wirtschaftswachstum, das doppelt so hoch ausfallen soll, würden die Investitionen also kaum etwas dazu beitragen. Allerdings führt eine bessere Kapazitätsauslastung im Jahresverlauf auch zu steigenden Erträgen. Damit könnten im nächsten Jahr bei verbesserten Absatzaussichten die Investitionen wieder stärker zulegen. Den Zuwachs beziffert die KfW auf 3%. Er resultiert vor allem aus dem (erhofften) Exportzuwachs. Denn die ausfuhrorientierten Betriebe könnten an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen.
Fazit: Die von der Politik beklagte Investitionszurückhaltung hat ihre wohl fundierten wirtschaftlichen Gründe.